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Landesbeiräte fordern inklusive Bildung ein

Menschen mit Behinderungen

Mainz – Die Landesbehindertenbeiräte von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes und die Landesbehindertenbeauftragten der beiden Länder treten für eine inklusive Bildung für behinderte Menschen von Anfang an ein. “Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Fachtagung zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen, die an der Universität Landau stattfand”, teilte Ottmar Miles-Paul, rheinland-pfälzischer Landesbehindertenbeauftragter, heute in Mainz mit.

Entsprechend den Vorgaben des Artikels 24 des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen fordern die Landesbeiräte und -beauftragten die verantwortlichen Akteure auf, die Weichen für ein inklusives Bildungssystem ohne Diskriminierung auf allen Ebenen zu stellen.

“Inklusion ist mehr als Integration. Es bedeutet, Menschen mit Behinderungen von Anfang an in allen Lebensbereichen einzubeziehen”, so Miles-Paul. So müsse die Inklusion behinderter Menschen im Bildungswesen und ein echtes Wahlrecht der Eltern und behinderten Menschen mit einer entsprechenden Beratung und Unterstützung von Anfang an sicher gestellt werden, heißt es in einer Resolution zur Tagung. Bei der Ausbildung und Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer für Regelschulen als auch für die sonderpädagogischen Lehrkräfte gelte es, den Gedanken der Inklusion zu verankern und das hierfür nötige Fachwissen zu vermitteln. “Die Übergänge von der Kindertagesstätte in die Schule, zwischen den verschiedenen Schulphasen und von der Schule in den Beruf müssen so gestaltet werden, dass eine lückenlose inklusive Bildung, Freizeitgestaltung und Beschäftigung behinderter Menschen gewährleistet ist”, heißt es in der Resolution.

Die Landesbeiräte unterstützen dabei die Zielrichtung der UN-Konvention, die Inklusion in allen Lebensbereichen von der Kindertagesstätte bis zum Arbeitsleben zu gewährleisten und eine individuell ausgerichtete Unterstützung sicher zu stellen. “Dies kommt allen Schülerinnen und Schülern zu Gute.”

Die personellen, organisatorischen, sächlichen und räumlichen Rahmenbedingungen an Kindertagesstätten und Schulen seien so zu gestalten, dass behinderte Menschen dort barrierefrei und ohne Benachteiligungen ihr volles Potential entfalten und gleichberechtigt teilhaben können. Die Möglichkeiten im Rahmen des Konjunkturpakets II für die Umgestaltung von Schulen böten hierfür gute Möglichkeiten, die konsequent barrierefrei gestaltet werden müssten. Dies beinhalte insbesondere auch die Beseitigung baulicher, curricularer und kommunikativer Barrieren.

“Die Chancen, dass behinderte und nichtbehinderte Kinder sich frühzeitig kennen und schätzen lernen, müssen voll ausgeschöpft werden, um zum Wohle aller eine Grundlage für eine funktionierende demokratische Gemeinschaft zu schaffen und das gleichberechtigte Leben behinderter Menschen mitten in unserer Gesellschaft sicher zu stellen”, heißt es abschließend in der Resolution, die von den Landesbehindertenbeauftragten von Rheinland-Pfalz, Ottmar Miles-Paul, und des Saarlandes, Wolfgang Gütlein, für die Landesbeiräte herausgegeben wurde.