Hannover – Zu seiner 27. Sitzung traf sich jetzt der Landesbehindertenrat in Hannover. Dabei waren drei Themenstellungen Schwerpunkte der Beratung:
Der Landesbehindertenrat beschäftigte sich mit der Arbeit der Gemeinsamen Servicestellen im Rehabilitationsbereich, die an vielen Orten als nicht hinreichend qualifiziert erlebt wird, so jedenfalls der Eindruck des Landesbehindertenrates. Zeitgleich werden aber bereits weitere Beratungsstellen, die so genannten Pflegestützpunkte, geplant. Der Landesbehindertenrat ist zwar der Ansicht, dass die so genannten Pflegestützpunkte sinnvoll sind, sie machen aber nach seiner Überzeugung nur Sinn, wenn sie gemeinsam mit den Beratungsstellen im Rehabilitationsbereich angeboten werden. Daher tritt der Landesbehindertenrat dafür ein, dass zukünftig gemeinsame Beratungsstellen zum Bereich der Rehabilitation und der Pflegeversicherung als trägerübergreifende unabhängige Beratungsstellen eingerichtet werden, die durch die Pflegeversicherer und die Rehabilitationsträger bezahlt werden müssen. Der Landesbehindertenrat bat die Niedersächsische Landesregierung darum, in diesem Sinne Initiativen in Berlin zu ergreifen.
Des Weiteren musste der Landesbehindertenrat feststellen, dass nicht nur viele Arztpraxen, sondern auch manche Krankenhäuser nicht barrierefrei gestaltet sind. “Was viele Menschen offensichtlich noch nicht begriffen haben”, so erläuterte Karl Finke, “ist, dass damit die freie Arztwahl von Menschen mit Behinderungen, insbesondere denen, die auf Rollstühle angewiesen sind, eingeschränkt wird bzw. schlicht nicht möglich ist.” Daher forderte der Landesbehindertenrat nachdrücklich alle Krankenversicherer und die Kassenärztliche Vereinigung auf, alle Einrichtungen in ihrem Bereich auf Barrierefreiheit zu überprüfen und ggf. mit Nachdruck darauf zu drängen, dass vorhandene Mängel beseitigt werden.
Der Landesbehindertenrat begrüßte die im Niedersächsischen Behindertengleichstellungsgesetz vorgeschriebene Einrichtung eines Landesbehindertenbeirates Er bot dem Landesbehindertenbeirat seine konstruktive Zusammenarbeit an.