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Labore sind schon lange Vorreiter in Sachen Digitalisierung und längst bereit für die Tracking-App

Pressemitteilung

Berlin, 09. Juni 2020 – ALM e.V. stellt Zahlen der KW 23 zur SARS-CoV-2-Testung der Labore in Deutschland vor.

Der Feiertag und wohl auch die Pfingstferien in einigen Bundesländern haben sich auf das Covid-19-Testgeschehen in Deutschland ausgewirkt. Das zeigt die neueste Auswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. für die 23. Kalenderwoche, an der diesmal 136 Labore (+1) teilgenommen haben. So ist die Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Tests in der Pfingstwoche um 18 Prozent gesunken, von zuletzt 342.170 auf 279.842. Die Positivrate lag dabei bei nur noch 0,9 Prozent. Die Zahl der Antikörpertests sank ebenfalls und zwar auf 46.748 (KW 22: 73.617). Die Testkapazitäten bleiben mit 888.000 Tests pro Woche dagegen auf einem verlässlich hohen Niveau. „Unsere Labore sind weiterhin für die rasche Untersuchung aller Proben, beispielsweise bei eventuellen Ausbrüchen wie in Göttingen, gut vorbereitet“, sagt Wolf Kupatt, Vorstand im ALM e.V.

Schon lange gut aufgestellt sind die fachärztlichen Labore auch, wenn es um das Thema Digitalisierung geht: „Wir sind hier einer der Vorreiter in der Ärzteschaft“, stellt Dr. Michael Müller fest. Der 1. Vorsitzende betont: „Bereits im Jahr 2016 haben wir eine eigene Agenda ‚E-Health und Digitalisierung‘ aufgelegt, die sich intensiv mit digitalen Wegen der Übermittlung von Daten beschäftigt, aber auch mit Themen wie Big Data und der Nutzbarmachung von Labordaten zur Verbesserung der Indikationsqualität. Die standardisierte und strukturierte Datenübermittlung liegt uns sehr am Herzen.“

Umso mehr erstaunt es ihn und seine Vorstandskollegen, dass kürzlich explizit den fachärztlichen Laboren medial der „Schwarze Peter“ zugespielt wurde und diese verantwortlich sein sollen für die Verzögerungen bei der Entwicklung der „Corona-Warn-App“. Dr. Müller: „Wir haben uns mit unserer Erfahrung von Anfang an aktiv in den Prozess eingebracht. Wie auch bei anderen Projekten der Bundesregierung – beispielsweise der elektronischen Patientenakte oder der elektronischen Meldepflicht – sind die fachärztlichen Labore vielmehr Impulsgeber und Treiber. Wir wollen einen Betrag dazu leisten, die Versorgung besser zu machen. Dazu gehört auch eine digitale Interoperabilität der Arztpraxen, Labore und Krankenhäuser unter Beachtung der bestmöglichen IT-Sicherheitsstandards.“

Dem stimmt auch Dr. Christian Scholz, Leiter der AG IT des ALM e.V. zu: „Schon lange vor der Corona-Pandemie haben wir digital Daten an Befund-Apps für mobile Endgeräte geliefert. Und das selbstverständlich unter strikter Wahrung des Datenschutzes. Für uns ist es also nichts Neues, mit sensiblen digitalen Daten umzugehen“, so der ALM-Vorstand. Die eigentliche Herausforderung bei der Entwicklung der Tracking-App des Bundesgesundheitsministeriums in Zusammenarbeit mit der Telekom und SAP bestünde jedoch darin, eine eindeutige Identifikation des Patienten mittels QR-Code vom Ort der Testung zum Labor und von dort wieder an den Patienten hinzubekommen. „Doch auch diese Frage haben wir in einer Arbeitsgruppe mit dem BMG gemeinsam gelöst“, so Scholz, der betont: „An uns scheitert die Veröffentlichung und das Verbreiten der Tracking-App sicher nicht!“

Hinweis: Auf unserer Homepage www.alm-ev.de finden Sie einen umfassenden Katalog an Fragen und den dazugehörigen Antworten. Diesen passen wir regelmäßig an. Sollten Sie darüber hinaus noch weitere Fragen haben, freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.

Weitere Infos zum SARS-CoV-2 Virus und zu Covid-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter:
www.rki.de / www.bmg.bund.de / www.kbv.de

Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzten, rund 500 Naturwissenschaftlern und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeitern. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.