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Kuratorium Deutsche Altershilfe startet mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums ein elektronisches Fehlerberichts- und Lernsystem für die Altenpflege

Mit moderner Informationstechnik die Pflegequalität verbessern

Berlin – Alle Pflegekräfte haben ab dem kommenden Montag die Möglichkeit, Berichte über kritische Vorkommnisse in der Altenpflege in ein System auf einer Internetseite des Kuratoriums Deutsche Altershilfe anonym einzugeben. Diese Möglichkeit ist im Rahmen eines Modellprojekts geschaffen worden, das vom Bundesgesundheitsministerium mit Mitteln des Modellprogramms zur Verbesserung der Versorgung Pflegebedürftiger unterstützt wird.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte zur anstehenden Inbetriebnahme dieses Informations- und Lernsystems, dass damit “die Rahmenbedingungen für mehr Qualität in der Pflege weiter verbessert werden. Personen, die bei ihrer täglichen Arbeit in der Altenpflege kritische Ereignisse erleben und verarbeiten müssen, wird ein Medium zur Verfügung gestellt, über das sie ihre Situation freiwillig darstellen und von nicht Betroffenen diskutieren lassen können. Alle Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten können so voneinander lernen und eigene Fehler vermeiden. Auch interessierte Bürgerinnen und Bürger können ihre Erfahrungen zum Thema Pflege einbringen.”

Dieses am 1. Oktober startende Fehlerberichts- und Lernsystem ist ein erheblicher Fortschritt, da es trotz bestehender Qualitätssicherungssysteme in der ambulanten und stationären Pflege immer wieder zu kritischen Ereignissen mit teilweise gravierenden negativen Folgen für die pflegebedürftigen Personen kommt. Ziel des neuen Systems ist es, das Qualitätspotenzial, das in den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Altenpflege steckt, zu aktivieren und zu fördern. Daher wird eine anonyme, leicht zugängliche und fachlich versierte Hilfe bei kritischen Ereignissen in der Pflege angeboten.

Dieses System hat den Vorteil, dass die Betroffenen selber entscheiden können, ob sie das kritische Ereignis in anonymisierter Form öffentlich machen. Betroffene können sich mit der Veröffentlichung emotional Entlastung verschaffen und sich offen über das kritische Ereignis äußern. Im Rahmen der Analyse der berichteten Ereignisse können Hinweise auf verursachende Faktoren gegeben sowie Lösungsmöglichkeiten unterbreitet und Gute-Praxis-Beispiele dargestellt werden. Gelernt werden kann auch an dokumentierten Ereignissen anderer Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen, wenn sie sachgerecht präsentiert werden.

Hierbei stützt sich dieses Projekt auch auf die Erfahrungen des Frankfurter Fehlerberichts- und Lernsystems, das ebenfalls vom BMG für den ärztlichen Bereich gefördert wird und das sich an Hausarztpraxen richtet und in hervorragender Weise bewährt hat. Hier können Ärzte, Arzthelfer und andere Mitarbeiter freiwillig in einem offenen System von kritischen Situationen berichten und es können von anderen Personen Kommentare zum Bericht abgegeben werden. Vorläufer solcher Fehlerberichts- und Lernsysteme ist ein vor mehr als 30 Jahren eingeführtes System bei der Lufthansa, in das Piloten, Luft- und Bodenpersonal täglich kritische Ereignisse und potenzielle Fehlerquellen eingeben und damit sich und anderen Mitarbeitern der Lufthansa vor möglichen Fehlern bewahren und somit die tägliche Arbeit oftmals wesentlich erleichtern.

Für die pflegebedürftigen Menschen und damit auch für die Akzeptanz der Pflegeversicherung stellt die Qualität der pflegerischen Versorgung einen wesentlichen Faktor dar. Das am Montag kommender Woche Online gehende Fehlerberichts- und Lernsystem für die Altenpflege verstärkt den Prozess der stetigen Qualitätsverbesserung und ist ein weiterer Faktor für eine größere Nachhaltigkeit in der Qualitätsentwicklung.

Weitere Informationen zum KDA-Fehlerberichts- und Lernsystem für die Altenpflege erhalten sie unter http://www.kritische-ereignisse.de