Berlin – Zur Entscheidung, den Vertrag von Peter Sawicki als Leiters des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) nicht zu verlängern, erklärt Biggi Bender, Sprecherin für Gesundheitspolitik:
FDP und CDU/CSU haben ihr Ziel erreicht: Peter Sawicki, einer der profiliertesten deutschen Vertreter der Evidenzbasierten Medizin wird abserviert. Die politischen Motive dafür, sollten durch Vorwürfe über falsche Abrechnungen verschleiert werden. Dies war der erste Streich gegen die Bewertung von Arzneimitteln und Behandlungsmethoden, die auf empirisch nachgewiesener Wirksamkeit (evidenzbasiert) beruht. Es ist zu befürchten, dass weitere folgen werden. Wenn die Koalition die in den vergangenen Jahren durch das IQWiG und seinen Leiter vorangetriebene Kosten-Nutzen-Bewertung torpediert, dann werden die Versicherten für zusätzliche Gewinne der Pharmaindustrie zur Kasse gebeten.
Die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung von Patientinnen und Patienten muss an erster Stelle stehen. Minister Rösler stellt mit dem Versprechen des Bürokratieabbaus auch die ärztliche Qualitätssicherung und deren Dokumentation in Frage. Er ignoriert damit, dass in Deutschland die Behandlung von Erkrankungen oft nicht auf dem aktuellen Stand der Medizin und häufig auch im Gegensatz zu den bestehenden ärztlichen Leitlinien geschieht.