Berlin – Anlässlich der Studie des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) zum Krebsrisiko für Kinder im Umfeld von Atomkraftwerken erklären Renate Künast, Fraktionsvorsitzende, und Hans-Josef Fell, Sprecher für Energie- und Technologiepolitik:
Die Krebsstudie gibt Anlass zu großer Besorgnis. Das Bundesamt für Strahlenschutz belegt: Je näher Kinder an Atomkraftwerken wohnen, desto höher ist ihre Gefahr, an Krebs zu erkranken. Die Ergebnisse dürfen nicht verharmlost werden. Vorsorge zum Schutz von Kindern muss oberste Priorität haben. Wir haben noch diese Woche dazu eine aktuelle Stunde beantragt.
Am Atomausstieg darf nicht länger gerüttelt werden. Alte Atomkraftwerke müssen früher vom Netz.
Die Bundesregierung muss jetzt handeln: Die Abgabe von Radioaktivität in die Umgebung muss unterbunden werden. Erst kürzlich hat die Bundesregierung auf unsere Anfrage hin zum Störfall im AKW Krümmel bestätigt, dass beim Betrieb des Atomkraftwerks anfallende radioaktive Gase und Aerosole über den Schornstein an die Umwelt abgeleitet werden.
Die Bundesregierung und ihr zuständiger Umweltminister dürfen sich jetzt in keine Verzögerungstaktik flüchten. Noch immer wartet die Bevölkerung auf Konsequenzen aus den Störfällen in Brunsbüttel und Krümmel vom Sommer dieses Jahres.
Offene Fragen zu den Zusammenhängen von Strahlung und Krebserkrankungen müssen von der Bundesregierung rasch geklärt werden. Wir fordern zudem, dass die Studie im Bundestagsausschuss für Umweltschutz und Reaktorsicherheit vorgestellt wird.