Berlin – Der diesjährige Tag der Gesundheitsforschung am 17. Februar steht unter dem Motto “Krebs bekämpfen – Forschung für den Menschen”. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellt Krebs die zweithäufigste Todesursache in den Industrienationen dar. Im Jahr 2004 erkrankten rund 436.000 Frauen und Männer an Krebs, 209.000 Menschen starben an der Krankheit. In der Forschung rücken neben den Fragen nach Entstehungsfaktoren und Behandlungsmöglichkeiten von Krebserkrankungen die Bereiche Prävention und Früherkennung zunehmend in den Vordergrund.
Dazu erklärt die Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt: “Je früher eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, desto größer sind die Chancen auf Heilung. Dank der Fortschritte in Forschung, Diagnostik und Therapie während der letzten Jahrzehnte können Krebserkrankungen heute früher festgestellt und erfolgreicher behandelt werden. Die Überlebenschance bei Brustkrebs liegt nach Expertenmeinung bei rund 80 Prozent. Die Überlebenschance bei Darmkrebs liegt bei ca. 56 %. Sie könnte noch besser sein, wenn die Versicherten das gesetzliche Angebot zur Früherkennung auf Darmkrebs ab dem 50. Lebensjahr häufiger und regelmäßiger nutzen würden. Prävention und Früherkennung sind somit nicht nur eine Herausforderung für Forschung und Politik, sondern bedeuten auch mehr Verantwortung für jeden Einzelnen. Mein Appell lautet daher: Nutzen Sie die gesetzlichen Krebs-Früherkennungsuntersuchungen – leider nehmen immer noch viel zu wenig Menschen diese wahr. Ab Juli 2008 bieten die gesetzlichen Krankenkassen zusätzlich ein zweijährliches Hautkrebs-Screening für alle Versicherten ab 35 Jahre an. Für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren wurde zudem kürzlich ein bevölkerungsweites qualitätsgesichertes Mammographie-Screening-Programm zur Brustkrebs-Früherkennung eingeführt. Zusammen mit meinem Kollegen Sigmar Gabriel und der Kooperationsgemeinschaft Mammographie werden wir auf einem Fachkongress am 8. April 2008 in Berlin eine erste Bilanz zum Mammographie-Screening in Deutschland ziehen.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche onkologische Behandlung liegt in der Bündelung von exzellenter interdisziplinärer Kompetenz in der Forschung sowie in der klinischen und ambulanten Versorgung. Hierfür brauchen wir möglichst einheitliche Strukturen und Qualitätsstandards. In der Entwicklung von ausgewählten interdisziplinären onkologischen Spitzenzentren sehe ich eine Chance, dies zu erreichen und Krebskranken eine noch bessere, individuell zugeschnittene Behandlung nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu ermöglichen. Das erwarten sie zu Recht.”
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter
http://www.diegesundheitsreform.de http://www.tag-der-gesundheitsforschung.de http://www.mammographie-kongress.de