Berlin – 8.000 Schüler bei DAK-Aktion “bunt statt blau” – “Monrose” und Drogenbeauftragte ehren Sieger – Mehr Alkoholvergiftungen.
Tod, Teufel und Tequila: Mit bunten Bildern und coolen Sprüchen haben sich 8.000 Schüler aus ganz Deutschland an einer DAK-Kampagne gegen das so genannte Komasaufen beteiligt. In den vergangenen Jahren landeten weit mehr als 20.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Die Jury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, und der Pop-Band “Monrose” musste sich zwischen 3.500 eingereichten Kunstwerken zum Thema entscheiden.
Bundessieger beim DAK-Plakatwettbewerb “bunt statt blau” sind zwei Mädchen aus Berlin. Janine Conrad (16) und Daniela Herbst (17) gewinnen mit ihrer Idee den Hauptpreis von 1.000 Euro. Das Bild zeigt einen Sensenmann, der auf ein bewusstloses und betrunkenes Mädchen wartet. Beschützt wird das “blaue” Alkoholopfer von einer Gruppe “bunter” Freunde. Der zweite Platz mit 500 Euro ging an den 17-jährigen Schüler Philipp Della Pina aus Leipzig. Dritte Siegerin wurde Deborah Haarmeier (17) aus Düsseldorf.
Im März und April haben sich bundesweit 1.000 Teams und Klassen aus 400 Schulen an der Aktion der Krankenkasse beteiligt. “Beim Komasaufen sprechen die jungen Künstler eine klare und drastische Sprache”, erklärt DAK-Chef Herbert Rebscher. “Trinken ist nicht cool. Die Plakate decken die dunklen Seiten beim Alkoholmissbrauch schonungslos auf. Ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte. Die vielen bunten Bilder setzen so ein eindrucksvolles Zeichen gegen blaue Kids und Teenager.”
25.700 Jungen und Mädchen landeten im Krankenhaus
Neben dem Plakatwettbewerb haben 750 Schulen zusätzliches Infomaterial zum richtigen Umgang mit Bier, Schnaps und Wein angefordert. “Durch die hohe Schülerbeteiligung ist der DAK-Plakatwettbewerb ein großer Erfolg”, betont die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans. “Wichtig ist, dass auch verstärkt im Unterricht über Alkoholmissbrauch gesprochen wird und Alkoholprävention fester Bestandteil im Lehrplan wird. Aber auch die Eltern müssen mit ihren Kindern über die Gefahren des Rauschtrinkens sprechen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass sich alle Erwachsenen ihrer Vorbildfunktion bewusst werden. Gute Freunde fordern nicht zum Rauschtrinken auf, sagen gemeinsam “Nein” zum Rauschtrinken und kümmern sich um Hilfe, wenn der Freund oder die Freundin zu viel getrunken hat. “Allein 2008 mussten bundesweit 25.700 Jungen und Mädchen zwischen 10 und 20 Jahren in der Klinik behandelt werden. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Betroffenen verdoppelt.
Monrose feiert mit Cola statt mit Champagner
Die DAK-Aktion “bunt statt blau” wird auch von der Pop-Band “Monrose” unterstützt. “Das Komasaufen und der richtige Umgang mit Alkohol sind ein wichtiges Thema”, erklären die Sängerinnen Bahar, Mandy und Senna nach der Entscheidung der Bundesjury. “Wir haben viele junge Fans und in Sachen Alkohol auch Verantwortung. Deshalb feiern wir unsere Erfolge mit Cola statt mit Champagner. Es geht nicht darum, dass Jugendliche überhaupt keinen Tropfen Alkohol trinken sollen. Aber sie müssen aufpassen, dass sie sich beim Trinken immer unter Kontrolle haben. Wir denken zum Beispiel an die schlimmen Autounfälle oder an Vergewaltigungen unter Alkoholeinfluss.”
Eine ähnliche Botschaft verfolgen auch die beiden Bundessiegerinnen aus Berlin mit ihrem Sensenmann-Plakat: “Komasaufen ist etwas, was niemand unterstützen sollte”, erklären Daniela Herbst und Janine Conrad. Es betrifft meistens junge Menschen, die nicht ihre Grenzen kennen. Unser Plakat soll nicht nur zeigen, wie gefährlich Komasaufen ist und was für Folgen es haben kann. Es zeigt auch, was man nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Mitmenschen damit antut.”
Die besten Plakate aus den 16 Bundesländern sind im Internet zu sehen unter http://www.dak-buntstattblau.de. Die Initiative “bunt statt blau” ist eingebunden in die “Aktion Glasklar, mit der die DAK seit 2004 Schüler, Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Partner ist das Kieler Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung IFT-Nord.
Pressemappe und Plakatmotive können Sie unter http://www.drogenbeauftragte.de oder http://www.presse.dak.de downloaden.