Offenbach – Als Schlag ins Gesicht von Patienten und Apothekern, bezeichnete der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Peter Homann, die in einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung gemachte Aussage des AOK-Verhandlungsführers Christoph Hermann, dass die Arzneimittelrabattverträge für die AOK nicht zuletzt wegen der minimalen Umsetzungskosten ausgesprochen effizient seien. Die geschätzten Einsparungen seit Inkrafttreten der Rabattverträge bei den Gesetzlichen Krankenkassen von drei Milliarden Euro bis zum Jahresende gehen voll zu Lasten der Patienten, die sich ständig auf andere Arzneimittel einstellen müssen. Dies führt in etlichen Fällen dazu, dass diese die Medikamente einfach absetzen. Bei den Apotheken entstehen immense Kosten durch den damit verbundenen Erklärungsaufwand, der nur durch zusätzliches Personal gestemmt werden kann. Hinzu kommt ein erheblicher Lager- und EDV-Aufwand. Die Rabattverträge sind nur für die Finanzen der Kassen eine Geschichte mit Happy-End. Für die Patienten und Apotheker sind sie eher eine Tragödie, so das Fazit von Homann.
Der hessische Verbandschef forderte bei dieser Gelegenheit die Krankenkassen zum wiederholten Male auf, Einsparungen durch die Rabattverträge zeitnah zu veröffentlichen, damit diese bei der Erstellung der Arzneimittelausgabenstatistik in Abzug gebracht werden könnten. Sowohl Politik als auch die Marktpartner würden hier bewusst hinters Licht geführt und gingen von völlig überhöhten Kosten aus.