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Krankenhaus-Fallzahlen in Westfalen-Lippe auch im dritten Corona-Jahr rückläufigKrankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken sorgten 2022 für viele leere Betten
Die Zahl der Krankenhaus-Behandlungen in Westfalen-Lippe ist auch im dritten Corona-Jahr 2022 weiter rückläufig. Krankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken sorgten für viele leere Betten. Foto: AOK/hfr.

Krankenhaus-Fallzahlen in Westfalen-Lippe auch im dritten Corona-Jahr rückläufig
Krankheitsbedingte Personalausfälle in Kliniken sorgten 2022 für viele leere Betten

PRESSEMITTEILUNG

Dortmund – Die Zahl der Krankenhausbehandlungen in Westfalen-Lippe ist auch im dritten Corona-Jahr 2022 rückläufig. Das zeigt eine aktuelle Analyse der AOK NordWest. Danach sind die Fallzahlen bei somatischen Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um 0,8 Prozent auf 550.196 Fälle gesunken. Gegenüber 2019 vor der Corona-Pandemie betrug das Minus 13,4 Prozent.

Bei den psychiatrischen Krankenhausaufenthalten war 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 0,2 Prozent festzustellen, im Vergleich zu 2019 um neun Prozent. „Auch im dritten Pandemiejahr hatte Corona die Kliniken in Westfalen-Lippe fest im Griff. Die Fallzahl-Rückgänge im vergangenen Jahr waren jedoch nicht mehr durch die Freihaltung von Kapazitäten für schwer erkrankte Corona-Patienten zurückzuführen. Ursache für die enormen Personalausfälle waren die starken Infektionswellen, die durch die Omikron-Variante verursacht wurden“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Die Aufschlüsselung der Zahlen nach Behandlungsanlässen bis Oktober 2022 zeigt: Die stärksten Einbrüche gab es erneut bei den sogenannten ambulant-sensitiven Diagnosen, die sowohl im Krankenhaus als auch von entsprechend qualifizierten niedergelassenen Ärzten adäquat behandelt werden können. So waren bei Bluthochdruck (minus 31 Prozent) sowie Rückenschmerzen (minus 29 Prozent) die größten Rückgänge gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu verzeichnen, gefolgt von der chronischen Lungenerkrankung COPD (minus 24 Prozent) und Diabetes (minus 21 Prozent). „Schon in den ersten beiden Jahren der Pandemie gab es Rückgänge in vergleichbarer Größenordnung. Corona wirkt sich hier offensichtlich beschleunigend im Sinne der dringend gebotenen stärkeren Ambulantisierung aus. Bei einzelnen Diagnosen dürfte angesichts der großen und anhaltenden Einbrüche auch der Abbau von Überversorgung eine Rolle spielen“, so Ackermann.

Rückgang der Fallzahlen bei Herzinfarkt und Schlaganfall

Auffällig ist auch der anhaltende Rückgang der Fallzahlen bei den Herzinfarkten und Schlaganfällen, der bis Oktober 2022 zu sehen ist: Die Herzinfarkt-Behandlungen sind gegenüber 2019 um neun Prozent zurückgegangen, die Schlaganfall-Behandlungen um zwölf Prozent. „Die Einbrüche bei Notfallbehandlungen aufgrund eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts geben Anlass zur Sorge. Es gilt weiterhin der Appell, bei Notfällen unbedingt und ohne Zögern den Rettungsdienst zu alarmieren“, so Ackermann.

Anteil der schweren Covid-19-Erkrankungen deutlich gesunken

Die Auswertung zeigt auch die Entwicklungen bei den stationär behandelten Patientinnen und Patienten, bei denen Covid-19 der primäre Behandlungsanlass war. Der Vergleich der bisherigen Pandemiewellen zeigt, dass der Anteil der schweren Erkrankungen in den beiden Omikron-Wellen des Jahres 2022 deutlich gesunken ist. So sank der Anteil der beatmeten Patientinnen und Patienten in der sechsten Pandemiewelle von Juni bis September 2022 auf neun Prozent. Zum Vergleich: In der vierten Welle Ende 2021 waren es noch 22 Prozent gewesen.

Sterblichkeit bei beatmeten Covid-19-Patienten unverändert hoch

Auch die Sterblichkeit lag in den beiden Omikron-Wellen mit 15 beziehungsweise elf Prozent deutlich niedriger als noch in der vierten Pandemiewelle von Oktober bis Dezember 2021 mit 20 Prozent. In der dritten Pandemiewelle von März bis Mai 2021 hatte die Sterblichkeit schon einmal bei 14 Prozent gelegen. In dieser Phase der Pandemie dürfte jedoch vor allem das niedrige Durchschnittsalter der Patientinnen und Patienten von 59 Jahren dazu beigetragen haben. In den ersten beiden Pandemiewellen hatte es noch bei 65 beziehungsweise 66 Jahren gelegen, in der Omikron-Welle Anfang 2022 waren es dann 69 Jahre.