Nußloch – Wenn ein direkter Verwandter an Darmkrebs oder mehrere Verwandte an Krebs erkranken, könnte dies ein Hinweis auf eine familiäre Belastung sein. Von so genannten Krebsfamilien ist die Rede. In Deutschland erkranken jährlich über 70.000 Frauen und Männer an Darmkrebs. Bei rund 20 Prozent der Erkrankten, also bei etwa 14.000 Personen, liegt eine familiäre Häufung und ein damit erhöhtes Risiko vor, drei bis vier Prozent erkranken aufgrund einer angeborenen Genmutation. In diesen Familien besteht nicht nur ein hohes Darmkrebs-, sondern auch ein erhöhtes Risiko für andere Krebserkrankungen. Bei entsprechenden Vorsorgemaßnahmen könnten viele dieser Krebserkrankungen verhindert werden.
Der jüngst im BBSG-Verlag erschienene Ratgeber “Komme ich aus einer Krebsfamilie? Informationen für betroffene und Ratsuchende zum familiären Darmkrebs” fasst alle Informationen zum familiären Darmkrebs zusammen von der Frage, ob eine familiäre Veranlagung vorliegen könnte über den Punkt der genetischen Untersuchung, deren psychische und rechtliche Auswirkungen bis hin zu vorbeugenden Maßnahmen und Therapien sowie Besonderheiten in der Behandlung der genetisch bedingten Tumoren. Knapp 30 namhafte Experten beleuchten in verschiedenen Beiträgen die einzelnen Aspekte, die weit über eine rein medizinische Abhandlung hinausgehen. Es handelt sich, so der Verlag, um den umfassendsten Ratgeber in deutscher Sprache zu diesem Thema. Die Inhalte wurden mit dem Verbundprojekt “Familiärer Darmkrebs” der Deutschen Krebshilfe (http://www.hnpcc.de) abgestimmt.
“Die Auseinandersetzung mit dieser Thematik kann seelisch sehr belastend, doch gerade im Hinblick auf familiären Darmkrebs auch lebenswichtig sein. Denn bei den meisten Formen des erblichen Darmkrebses lässt sich das Erkrankungsrisiko durch Befolgen der jeweiligen Vorsorgeempfehlungen sehr deutlich reduzieren”, sagt Anne Mönnich, Chefredakteurin des Ratgebers. Wie wichtig die Auseinandersetzung mit dem Thema ist, weiß Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung, nur zu gut: “Ende 2001 starb mein Sohn Felix im Alter von 33 Jahren an Darmkrebs. Es folgte eine niederschmetternde Erkenntnis: Wir hatten Darmkrebsfälle in der Familie. Hätte Felix sich – wie es die Leitlinien vorsehen – im Alter von 25 einer Darmspiegelung unterzogen und diese in regelmäßigen Abständen wiederholt, würde er nach menschlichem Ermessen heute noch leben. Aber weder seinem Vater noch mir war bewusst, dass es so etwas wie ein familiär erhöhtes Risiko für Darmkrebs gibt”, erzählt sie. Mit ihrer Stiftung setzt sie sich nun schon seit 10 Jahren für die Aufklärung über Darmkrebsvorsorge ein (http://www.felix-burda-stiftung.de).
Die Onlineversion des Ratgebers kann unter http://www.bbsg-verlag.de kostenlos heruntergeladen werden. Die Printversion kann zum Preis von 4,90 Euro zzgl. Versandkosten unter folgender Adresse bestellt werden: BBSG-Verlag, Goethestr. 12, 69226 Nußloch, Tel. 06224 9897980, bestellung@bbsgverlag.de, http://www.bbsg-verlag.de
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