Hannover – Sozialstaatssekretärin Dr. Christine Hawighorst bewertet die Zwischenbilanz der vier vom Land geförderten Koordinierungszentren Kinderschutz als erfolgreich. “Wenn Kinder in Gefahr sind, müssen alle Beteiligten schnell, verbindlich und verlässlich reagieren. Die bisher getroffenen Vereinbarungen zeigen, dass es möglich ist, riskante Lebenssituationen von Kindern und Familien frühzeitig zu erkennen, wenn Städte und Gemeinden, Jugendämter und Akteure des Gesundheitswesens Hand in Hand arbeiten”, so Dr. Christine Hawighorst. “Unser nächstes Ziel muss es sein, auch die medizinischen Vorsorgeuntersuchungen systematisch in das Präventionsnetzwerk einzubinden.” In den vergangen zwei Jahren haben in Braunschweig, Hannover, Lüneburg und Oldenburg die Träger der Kinder- und Jugendhilfe und die Handelnden des Gesundheitswesens verbindliche Reaktionsketten erarbeitet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Entstanden ist ein kommunales Netz früher Hilfen, dass Städte und Gemeinden in die Lage versetzt, bei den ersten Anzeichen von Vernachlässigung oder Gewalt gegen Kinder wirksam zu reagieren. Das Land fördert die Modellprojekte mit insgesamt 1,4 Millionen Euro und finanziert für die Standorte eine wissenschaftliche Projektbegleitung. Das Institut für soziale Arbeit hat jetzt einen Zwischenbericht über die Arbeit an den vier Modellstandorten vorgelegt. An drei Standorten wird neben den unter Dreijährigen bereits die Gruppe der Vorschulkinder in das Projekt eingebunden. Die Zielgruppe der Grundschulkinder ist bislang in Braunschweig und Oldenburg in den Blick genommen worden. In Oldenburg gibt es dafür beispielsweise Kooperationsvereinbarungen mit Grundschulen. Ganze Lehrerkollegien haben sich zum Thema Kooperation mit der Jugendhilfe fortbilden lassen. Für das erfolgreiche Konzept will das Niedersächsische Sozialministerium auch andere interessierte Kommunen begeistern. Ihren Jugendämtern sollen drei Beratungstage durch ein kompetentes Institut ihrer Wahl finanziert werden. Dort erhalten sie Hilfestellung beim Aufbau bzw. Ausbau ihrer Netzwerke Früher Hilfen. Darüber hinaus wird das Landesamt für Soziales, Jugend und Familie die Jugendämter durch regionale Arbeitskreise begleiten. Für diese Beratungsleistung stellt Niedersachsen im Jahr 2009 insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. In Niedersachsen gibt es neben den Koordinierungszentren eine Vielzahl von Maßnahmen, um Kindern den bestmöglichsten Schutz zu bieten. Einige finden Sie im Folgenden:
200 Familienhebammen unterstützen überforderte Eltern bereits vor der Geburt ihres Kindes Das Projekt “wellcome” bietet an bislang 29 Standorten ein praktisches Unterstützungsprogramm zur Alltagsbewältigung nach der Geburt des Kindes Mit dem Programm “Familien mit Zukunft” fördert das Land 280 Familien- und Kinderservicebüros als zentrale Anlaufstellen für Familien Der Einsatz von Erziehungslotsen steht kurz vor der Umsetzung Wir fördern Weiterbildungskurse zur Kinderschutzfachkraft Von April kommenden Jahres an, werden wir Eltern und ihre Kinder verbindlich zu Kinderfrüherkennungsuntersuchungen in Niedersachsen einladen