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“Kompliment für Medizin und Pflege in den Kliniken”

Positives Ergebnis der Krankenhausbewertung durch Patienten

Bad Segeberg – Als Kompliment für die Kliniken wertet die Ärztekammer Schleswig-Holstein die von AOK, Barmer-GEK und “Weisser Liste” veröffentlichten Daten zur Zufriedenheit der Patienten mit der Krankenhausbehandlung. “Im Schnitt sind 85 Prozent der Patienten zufrieden mit ärztlicher Behandlung und Pflege. Dieses Ergebnis zählt umso mehr, als es sich nicht um eine manipulative Umfrage handelt, sondern um die unverfälschte Meinung der Betroffenen”, sagte Kammerpräsident Dr. Franz-Joseph Bartmann.

Kritik übte Bartmann am wiederholten Vorwurf, es würden viele unnötige Operationen durchgeführt: “Zweifellos existiert das Phänomen der Mengenausweitung. Belegt ist auch, dass in manchen Chefarztverträgen Bonuszahlungen vorgesehen sind. Falsch ist aber, wenn Kassen den Eindruck vermitteln, dass dies unabhängig von der ambulanten Versorgung erfolgt. In die Klinik kommen die Menschen in aller Regel mit einer klaren Diagnose und Indikationsstellung ihres Arztes. Und mit einem Leidensdruck, der in ihren Augen das Risiko einer Operation aufwiegt.”

Dennoch beobachte man den ökonomischen Einfluss auf ärztliches Handeln kritisch, betonte Bartmann. “Das betrifft nicht nur Chefarzt-Boni, sondern auch eine durch Sparpolitik ausgelöste Arbeitsverdichtung für Ärzte und Pflegepersonal.” Die Ärztekammer habe deshalb bereits 2011 einen Ausschuss eingerichtet, der sich mit dem Verhältnis von Medizin und Ökonomie beschäftige.

Bartmann begrüßte die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Bahr, die Entwicklung der Behandlungszahlen unabhängig analysieren zu lassen: “Es nützt nichts, wenn wir uns Umfragen um die Ohren schlagen. Verlässliche Krankenhausplanung braucht seriöse Zahlen.” Für gleiche Leistung müsse es gleiches Geld geben, forderte der Ärztepräsident mit Blick auf die Fortsetzung der Verhandlungen um den Landesbasisfallwert am Freitag: “Schleswig-Holstein trägt in der Krankenhausfinanzierung seit Jahren die rote Laterne. Das wird den Leistungen der Mitarbeiter nicht gerecht und muss sich ändern.”