Berlin/Ludwigshafen – Um dem Gelenkverschleiß des Knies vorzubeugen, hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) das sogenannte Kniekolleg entwickelt. Bei dem Angebot handelt es sich um ein gezieltes Training, mit dem potenzielle Entzündungen, Schmerzen oder spätere Bewegungseinschränkungen durch berufsbedingte Tätigkeiten verhindert werden sollen. Mit 794 gemeldeten Verdachtsfällen im Jahr 2018 zählt der Gelenkverschleiß des Knies zu einer der häufigsten angezeigten Berufskrankheiten der Bauwirtschaft. Seit neuestem gibt es das Kniekolleg auch in der berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen.
Gezielt erlernen Betroffene mit beginnender Kniegelenkarthrose Übungen und Bewegungsabläufe, die Kniegelenk und Knorpel schonen und die Muskulatur stabilisieren. Gleichzeitig verbessert das regelmäßige Training die allgemeine Fitness. Das Kniekolleg richtet sich gezielt an Beschäftigte der Bauwirtschaft und baunaher Dienstleistungen, die kniebelastende Tätigkeiten durchführen. Das Training ist insgesamt auf rund zwei Jahre angelegt.
“Tätigkeiten im Stehen, Knien oder Hocken sind häufig auf dem Bau”, erläutert Hansjörg Schmidt-Kraepelin, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der BG BAU. “Dabei treten in der Folge solcher dauerhaften Belastungen oft Verschleißerscheinungen auf. Die Betroffenen leiden unter anhaltenden Schmerzen oder einer eingeschränkten Beweglichkeit. Mit dem Angebot des Kniekollegs wollen wir diesen Entwicklungen vorbeugen.”
Eine Evaluation der Kurse, die es bislang nur im BG Klinikum Hamburg und der BG Ambulanz Bremen gab, zeigt, dass sie spürbar wirken – sofern die Betroffenen regelmäßig teilnehmen und engagiert mitmachen. Auch im Süden ist das Kniekolleg nach einer ersten Aufbauphase in Ludwigshafen erfolgreich gestartet. Das durchweg positive Feedback der 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zwei Pilotkursen hat dazu geführt, dass die BG BAU ihr Angebot nun auch im Süden ausweitet.
Mehr Informationen unter:
www.bgbau.de/service/bildungsangebote/kniekolleg