Berlin – Anlässlich der Europäischen Ministerkonferenz der WHO vom 15.-17. November 2006 in Istanbul erklären die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB, und die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ursula Heinen MdB:
Der zunehmenden Fehlernährung Herr zu werden ist eine unserer großen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Menschen aus sozial benachteiligten Gruppen sind über-, mangel- und fehlernährt. Die “Charta gegen das Übergewicht”, die die Minister dieser Tage in Istanbul verabschieden werden, ist ein Zeichen im Kampf gegen dieses Problem.
Allerdings sind einige Lösungsansätze der Charta nicht zielführend. Richtigerweise benannt werden in der Charta als Ursachen der Fehlernährung zum einen Bewegungsmangel und zum anderen ein falsches Essverhalten. Ein Feldzug gegen vermeintlich ungesunde Zutaten, wie z.B. Fett, Zucker und Salz, ist daher für eine nachhaltige Lösung wenig effektiv. Diese Zutaten sind lebensnotwendig und sollten in einem ausgewogenen Ernährungsplan nicht fehlen. Allein der unverhältnismäßige Gebrauch kann zu Fehlernährung führen.
Die Bundesregierung unterstützt mit der Initiative “Plattform für Ernährung und Bewegung” (PEB) und der Kampagne “Besser essen. Mehr bewegen” gute und sinnvolle Ansätze, um auf die Problematik von Über- und Untergewicht insbesondere bei Kindern und Jugendlichen hinzuweisen und Hilfestellung zu geben. Diese Initiative setzt die Akzente dort, wo die Ursachen für Übergewicht wirklich liegen, anstatt einzelne Lebensmittel zu verteufeln.
Deshalb ist der von der Bundesregierung angekündigte nationale Ernährungsplan wichtig, damit alle gesellschaftlichen Aktivitäten in Deutschland – aber auch darüber hinaus – sinnvoll koordiniert werden. Denn das frühe Einüben der richtigen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten und somit gesunden Lebensstile sind Voraussetzung dafür, dass Übergewicht, Fettleibigkeit oder gar Magersucht kein unausweichliches Schicksal sind. Deshalb fordern wir Ernährungsunterricht in den Kindergärten und Schulen, statt Werbeverbote und Nahrungsmittelstigmatisierungen.