Berlin – Das Bundesmodellprojekt “Aufbau eines Netzwerkes Rauchfreier Krankenhäuser” hat heute neue Mitglieder hinzugewonnen. Erstmals traten alle Krankenhäuser einer Stadt gemeinsam dem Projekt bei.
Bei der heutigen Verleihung der Zertifikate als “Rauchfreie Krankenhäuser” in Bronze und Silber in Essen, sprach die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und Schirmherrin des Projektes, Sabine Bätzing, den Krankenhäusern und dem Netzwerk ihre Anerkennung aus: “Der Nichtraucherschutz ist in Essen mit dem Beitritt der Kliniken einen großen Schritt voran gekommen. Das Netz Rauchfreier Krankenhäuser setzt vorbildliche Standards für den Gesundheitsschutz seiner Patienten und die Prävention. Die aktuellen Bemühungen des Bundes und der Länder für umfassende gesetzliche Regelungen zum Nichtrauchen in öffentlichen Einrichtungen und der Gastronomie bleiben weiterhin eine wichtige Voraussetzung für den Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens. Ein umfassender Nichtraucherschutz kann aber nicht vom Gesetzgeber allein getragen werden. Gerade deshalb wird das Modellprojekt für die Umsetzung vor Ort unabdingbar. Die guten Erfahrungen des Netzwerkes helfen, rauchfreie Krankenhäuser mit den Beschäftigten und Patienten gemeinsam auf den Weg zu bringen. Die erzielten Erfolge machen Mut. Sie zeigen, wie das Nichtrauchen in Kliniken von allen akzeptiert und zur Normalität werden kann.”
Nach den Standards des Netzwerkes müssen die Angebote in Kliniken immer auch Hilfen zur Tabakentwöhnung beinhalten. Über 50 % der Raucher wollen ihre Sucht beenden. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Hier haben Krankenhäuser eine besondere Verantwortung für die Gesundheit. Die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter und der Kontakt zu den Patienten muss mehr für die Gesundheitsförderung und Prävention genutzt werden.
“Rauchfreie Krankenhäuser sind Schritt für Schritt auf einem guten Weg zu rauchfreien Einrichtungen. Dies allein reicht aber noch nicht aus”, so Sabine Bätzing: “Wir dürfen uns durch erste Erfolge nicht davon ablenken lassen, dass noch viel zu tun ist. Das Scheitern der freiwilligen Zielvereinbarungen für den Nichtraucherschutz des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes zeigt ganz deutlich, dass gerade auch in der Gastronomie einheitliche Regelungen unverzichtbar sind. Freiwillige Vereinbarungen haben in der Gastronomie nicht zum Ziel geführt. Deshalb appelliere ich an die Ministerpräsidenten der Länder, sich bei ihrer Entscheidung am 22. März 2007 für einheitliche Regelungen in allen Ländern einzusetzen, die Sonderregelungen in der Gastronomie ausschließt. Nur so können wir einen zeitgemäßen und effektiven Nichtraucherschutz verwirklichen.”
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://www.rauchfreie-krankenhaeuser.de oder http://www.drogenbeauftragte.de