Berlin – Weil diese Gesundheitsreform die strukturellen Verwerfungen in unserem Gesundheitswesen und die absehbaren künftigen Herausforderungen nicht angeht, geschweige denn löst, werden wir uns in nicht allzu ferner Zukunft mit der nächsten Reform beschäftigen müssen, sagte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), zur heute im Bundestag verabschiedeten Gesundheitsreform (GKV-WSG). Der Bundesrat wird am 16. Februar über das GKV-WSG abstimmen.
Fahrenkamp weiter: Weder werden die finanziellen und strukturellen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung behoben, noch kommt es durch die geplanten Regelungen zu einem echten Wettbewerb zwischen den Beteiligten im Gesundheitswesen. Deshalb: Klassenziel verfehlt. Das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren sollte außerdem auf seine Konsistenz überprüft werden, wenn Fachpolitikern bei ihrem Parforceritt durch die Instanzen nicht mehr ausreichend Zeit eingeräumt wird, um ihre eigenen Anträge zu verstehen.
Kernpunkte einer strukturellen Reform des Gesundheitswesens sind nach Vorstellung des BPI eine obligatorische Grundsicherung mit optionalen Zusatztarifen, Abkopplung der Beiträge zur Krankenversicherung vom Lohn und eine stärkere Individualisierung medikamentöser Behandlung. Der Versicherte soll seine persönliche Entscheidung darüber treffen können, welche Versorgungsabsicherung seinen individuellen Bedürfnissen entspricht.
Ihr Ansprechpartner: Wolfgang Straßmeir, Tel. 030/27909-131, wstrassmeir@bpi.de