Berlin – “Es ist beschämend, dass Organisationen wie Caritas und Diakonie, die immer die Menschenwürde im Munde führen, so mit ihren Beschäftigten umgehen”, kritisiert Ilja Seifert die Ablehnung eines Mindestlohns für die Pflegebranche durch die beiden Organisationen. Der pflegepolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE weiter:
“Die von den kirchlichen Arbeitgebern angeführten Argumente, ein Mindestlohn würde den Kostendruck in der Pflege verschärfen und Arbeitslosen noch länger eine Beschäftigungsperspektive versperren, sind vorgeschoben und scheinheilig. Caritas und Diakonie wollen damit nur davon ablenken, dass durch ihre Ablehnung sämtlichen Pflegekräften ein Mindestlohn verwehrt bleiben könnte.
Dabei ist der Sinkflug der Löhne im Pflegebereich auch für Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, verheerend. Private Anbieter bezahlen inzwischen teilweise nur noch 4 bis 6 Euro pro Stunde. Es ist doch einleuchtend, dass schlecht bezahlte Beschäftigte nur schwer zu motivieren sind, gut zu pflegen und ihre Assistenzfunktion so auszufüllen, dass die Menschenwürde von beiden, der Pflegekräfte und derjenigen, die gepflegt werden, gewahrt wird.”