Duisburg – Zum 25. Welt-Aids-Tag am 1. Dezember fordert die Kindernothilfe, die Behandlung von Kindern und Schwangeren mit Aidsmedikamenten deutlich zu verbessern. Die Zahl der jährlichen Neuinfektionen von Kindern unter 15 Jahren hat sich mit 330.000 Mädchen und Jungen im Vergleich zum Jahr 2003 fast halbiert. Das liegt vor allem an der besseren Versorgung der HIV-positiven Schwangeren mit Aidsmedikamenten. Denn 90 Prozent aller Kinder werden bereits als Babys durch ihre Mütter infiziert. Insgesamt haben weltweit noch immer acht Millionen Menschen keinen Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten. Gerade Schwangere und Kleinkinder werden immer noch nicht ausreichend versorgt.
Während mehr als die Hälfte der Erwachsenen mit retroviralen Medikamenten behandelt wird, erhält nur jedes vierte Kind die Medizin. Hinzu kommt, dass es lange Zeit keine kindgerechten Arzneimittel gab und die Nebenwirkungen lebensbedrohlich waren. Auf der Weltaidskonferenz im Juli 2012 wurden erstmals für Kinder verträgliche Pulver und Sirups vorgestellt, die an die Bedürfnisse der Mädchen und Jungen angepasst sind. “Der nächste Schritt ist, diese Sirups für die Behandlung HIV-infizierter Kinder flächendeckend verfügbar zu machen”, sagt Frank Mischo, Aidsexperte der Kindernothilfe. “Um Aids vollständig zu bekämpfen, fehlt es aber weiterhin an ausreichender Finanzierung”, so Mischo weiter. Deshalb ruft die Kindernothilfe gemeinsam mit dem Aktionsbündnis gegen Aids die Bundesregierung in der “Versprechen halten”-Kampagne auf, insgesamt 400 Millionen Euro zur Aidsbekämpfung bereitzustellen.
Die Kindernothilfe setzt sich seit zehn Jahren weltweit dafür ein, Kinder vor Neuinfektionen mit dem HI-Virus zu schützen und die Infektionsrate bis 2015 auf Null zu senken.