Rendsburg – “Die Medizin wird weiblich – aber nicht schlechter. Diesen Trend prognostizierte Prof. Dr. Fritz Beske, Direktor des Kieler Instituts für Gesundheits-System-Forschung, am Mittwoch bei der Eröffnung der Augenklinik Rendsburg im Interview mit TV-Moderatorin Annika de Buhr.
Der Forscher befasst sich seit Jahrzehnten mit den Entwicklungen im deutschen Gesundheitssystem. Bei der Eröffnung der Augenklinik Rendsburg sagte er: “Schon jetzt sind 65 Prozent der Medizinstudierenden Frauen.” Dies wirke sich in wenigen Jahren auf die Job-Verteilung aus.
Frauen wünschten sich flexiblere Arbeitszeiten und arbeiteten gern im Team. Die Entwicklung sieht laut Beske so aus: “Frauen übernehmen in Kliniken das Zepter – der niedergelassene Arzt um die Ecke stirbt aus.”
Prof. Beske betonte, es komme darauf an, dass die Medizin qualitativ gut sei, aber wohnortnah würden die Praxen auf Dauer nicht überleben können. Im Hinblick auf die Augenklinik Rendsburg, die mitten in Schleswig-Holstein entstanden ist, glaubt der Wissenschaftler: “Die Menschen werden einen Weg in Kauf nehmen, wenn sie wissen, dass sie gut versorgt werden.”
Die neue Klinik in Rendsburg zählt zu den größten und modernsten in Schleswig-Holstein. Sie wurde vor 200 Gästen aus Medizin, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von TV-Moderatorin Annika de Buhr feierlich eröffnet. Geboten wird das gesamte Behandlungsspektrum am Auge. Es gibt fünf OP-Säle. 34 Ärzte und gut 70 Medizinische Fachangestellte kümmern sich um die Patienten. Gerechnet wird mit bis zu 20.000 Operationen im Jahr. Ob gesetzlich oder privat versichert spielt keine Rolle. „Es geht um den Menschen, dem wir bestmöglich helfen wollen“, sagt Dr. Martin Wüstenberg, einer der fünf Klinikinhaber.