München – Die 20. PEG – Fachtagung „Gesundheitswirtschaft im Wandel“ am 10.10.2019 in München, befasste sich eingehend mit dem Thema „Human und Digital“.
Auf der 20. PEG – Fachtagung diskutierten auch in diesem Jahr wieder rund 500 Experten aus allen Bereichen des Gesundheitswesens die Chancen und Risiken – aber auch die ethischen Aspekte der Digitalisierung. „Wir müssen uns mehr Mühe geben, die Menschen zu überzeugen“, betonte Anton J. Schmidt, Vorstandsvorsitzender der P.E.G. eG bei seiner Eröffnungsrede. Den Menschen als Gestalter der digitalen Welt stellte Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. h.c. Eckhard Nagel, Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Die Vielfalt der Digitalisierung sei bereits im Gesundheitswesen angekommen, der Nutzen müsse aber für die Menschen sichtbar werden, so Prof. Nagel.
Daniel Bahr, Vorstand Allianz Private Krankenversicherungs AG, sah die Digitalisierung als große Chance, um zu mehr Effizienz und einer besseren Versorgung zu gelangen. Mehr Mut, neue Ideen zu entwickeln, forderte Andreas Westerfellhaus, Staatssekretär und Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung. „Was den Menschen nutzt, das müssen wir entwickeln und gestalten“, so Westerfellhaus. Dies sei gerade im Bereich der Pflege wichtig, um den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Skepsis vieler Ärzte in Bezug auf neue Technologien begründete Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes, unter anderem mit dem hohen Druck unter dem die Ärzte stehen. Obwohl ein schneller Datenaustausch durchaus als Vorteil angesehen werde, seien viele Ärzte überfordert und könnten mit den schnellen Entwicklungen nicht mehr Schritt halten, so Montgomery.
Angst, Zurückhaltung und Ablehnung der Medizinstudierenden gegenüber der Digitalisierung im Gesundheitswesen bestätigte Jana Aulenkamp, Bundesvertretung der Medizinstudierenden. Sie sehe durchaus die Notwendigkeit digitale Kompetenzen in das Medizinstudium zu integrieren. „Es muss aber zuerst definiert werden, was digitale Kompetenzen sind“, so Aulenkamp. Es müsse klar sein, was das konkret für die Medizin bedeute, um es später in der medizinischen Versorgung anwenden zu können.
Dass Entscheidungen, die unter Druck gefällt werden, manchmal auch daneben gehen können, wie man damit umgehen kann und wie die Digitalisierung im Fußball Einzug gehalten hat, zeigte der ehemalige Schweizer Fußballschiedsrichter, Urs Meier, zum Abschluss der Fachtagung in einem mitreißenden Vortrag auf.
Die P.E.G. hat derzeit mehr als 3.400 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als Miteigentümer und bewegt rund 900 Mio. € vermittelte Umsätze im deutschen Beschaffungsmarkt der Gesundheitswirtschaft. Der Schwerpunkt der genossenschaftlichen Leistung liegt dabei vor allem auf der ganzheitlichen Betrachtung von Beschaffungs- und Behandlungskosten.