Düsseldorf – „Das von Minister Laumann vorgelegte Gutachten skizziert eine völlig neue Ausrichtung der Krankenhausplanung. Die verlängerte Zeitschiene der Beratung über diesen neuen Ansatz bietet genügend Raum zum ergebnisoffenen Austausch. Wir werden die Vorschläge intensiv diskutieren, den Prozess konstruktiv begleiten und uns aktiv in den Arbeitsgruppen des zuständigen Landesausschusses für Krankenhausplanung beteiligen. Die Verbesserung der Patientenversorgung in NRW wird dabei unser Maßstab sein,“ erklärte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), anlässlich des heute veröffentlichten Gutachtens zur Krankenhausplanung in NRW.
Nach Auffassung der KGNW sollen die beteiligten Akteure in den Regionen frühzeitig und partnerschaftlich in der Planungsphase einbezogen werden. Auch in der Umsetzungsphase sei es oberste Voraussetzung, dass sich konsequent an den Versorgungsbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger in den Regionen orientiert würde und das Verfahren transparent ausgestaltet sei.
„Eine Planung aufgrund von vorgeschlagenen Leistungsbereichen und Leistungsgruppen darf nicht dazu führen, dass Krankenhäuser nach Umsetzung der Pläne nicht mehr wirtschaftlich geführt werden können. Zudem muss bei neuen Planungskriterien die Weiterbildung der Ärzte sichergestellt bleiben. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen und Berufsgruppen muss im Behandlungsalltag weiterhin möglich bleiben. Wenn die Strukturen der Krankenhauslandschaft in NRW in großem Stil umgebaut werden sollen, müssen auch wesentlich mehr finanzielle Mittel für den Strukturfonds zur Verfügung gestellt werden. Der Investitionsstau in unseren Häusern bleibt eine offene Baustelle in Verantwortung der Landesregierung. Investitionen in Ausbildung und bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegenden sowie ein echter Schub für die Digitalisierung der Kliniken müssen endlich höchste Priorität haben“, forderte der KGNW-Präsident.
„Bei der Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen darf nicht der Kapazitätsabbau im Vordergrund stehen. Wir brauchen eine gestaltende Gesundheitspolitik, die gemeinsam ein nachhaltiges Versorgungskonzept im Interesse der Bürgerinnen und Bürger in NRW verfolgt. Wenn sich die Vorschläge aus dem Gutachten nach gründlicher Prüfung und intensiver Beratung als großer Wurf herausstellen, werden wir Minister Laumann bestmöglich unterstützen. Wir fordern aber auch die Übernahme von politischer Verantwortung ein, wenn es zur Schließung von Abteilungen oder Standorten kommt. Dann dürfen die Krankenhausträger nicht im Regen stehen, sondern Landespolitiker und auch Krankenkassenvertreter müssen sich öffentlich und vor Ort zu Ihrer Verantwortung bekennen“, mahnte Brink unter Bezug auf das KGNW-Grundsatzpapier zur Krankenhausplanung 2019 bis 2030.
Das Grundsatzpapier der KGNW zur Krankenhausplanung 2019 bis 2030 ist auf der Homepage der KGNW unter www.kgnw.de/aktuelles/informationen/2019_pm_grundsatzpapier_der_kgnw_krankenhausplanung zum Download bereitgestellt.