Berlin – Zur Forderung des SPD-Forschungspolitikers René Röspel nach einer einmaligen Verschiebung des Stichtages erklärt Priska Hinz, forschungspolitische Sprecherin:
Die Forderung aus der SPD nach einer Verschiebung des Stichtags auf den 01.05.2007 ist verständlich, aber zu kurz gedacht. Sofern es wissenschaftliche Gründe gibt, sind auch wir nicht gegen eine einmalige Verschiebung. Derzeit liegen allerdings keine nachvollziehbaren Argumente vor. Daher sehen wir keinen Grund, den bisherigen Stichtag zu verschieben.
Laut einem Gutachten im Auftrag des Kompetenznetzwerkes Stammzellforschung Nordrhein-Westfalen entsprechen von den weltweit 400 bis 500 humanembryonalen Stammzelllinien bisher nur sechs den internationalen Standards (GMP). Keine der frei verfügbaren neueren Stammzelllinien ist “xeno-frei”, also frei von tierischen Verunreinigungen. Damit entsprechen sie nicht den Anforderungen, die die DFG selbst an humane embryonale Stammzelllinien stellt.
Es ist deshalb nicht sinnvoll, voreilig den Stichtag zu verschieben, wenn man der Forschung damit keine Verbesserung anbieten kann. Die Einrichtung des geplanten Europäischen Stammzellregisters wird mehr Klarheit über die Qualität und Vergleichbarkeit aller weltweit existierenden humanen embryonalen Stammzelllinien bringen.