Schwerin – Als einen Tiefschlag für die Bemühungen um gleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ost und West hat Gesundheitsministerin Manuela Schwesig die Abkoppelung Mecklenburg-Vorpommerns von der Erhöhung der Ärztehonorare bezeichnet. Mit der Neuregelung der Verteilung der Mittel für die ambulante ärztliche Versorgung wird wieder festgeschrieben, dass unsere Ärzte Im Nordosten von der Einkommensentwicklung im Süden abgekoppelt, sagte Schwesig heute in Schwerin.
Bisher seien die Gelder der Kassen nach der Häufigkeit und Schwere der Erkrankungen der Versicherten verteilt worden. Jetzt seien die Zuwendungen an die Länder nach nicht nachvollziehbaren Kriterien politisch verteilt worden, kritisierte die Ministerin. Ärzte sollten nach Leistungen für ihre Patienten und nicht nach dem Sitz der Praxis entlohnt werden. Es sei auch für die Beitragszahler ärgerlich, dass sie immer mehr zahlen müssten, dafür aber immer wenige Leistung bekommen.
Gesundheitsminister Philipp Rösler hat sich noch vor wenigen Wochen in Loitz (Landkreis Demmin) medienwirksam als Lobbyist der Landärzte ausgegeben. Nullrunden für unsere Ärzte sind aber kein Beitrag, um den Ärztemangel abzubauen, sagte Schwesig weiter. Ich fordere Herrn Rösler auf, diese Fehlentscheidung des EBA (erweiterte Bewertungsausschuss der Selbstverwaltung) zu korrigieren. Rösler hat die Rechtsaufsicht über die Selbstverwaltung.