Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Kein Kalzium und Vitamin D während einer Hormonersatztherapie!

International Journal of Cancer, Band 122 (8), neu erschienen

Heidelberg – Women’s Health Initiative: Eine Arbeit in der neuen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC) korrigiert die ursprünglichen Ergebnisse zum Darmkebs-Schutz durch Kalzium und Vitamin D. Zwei weitere Aufsätze zeigen verschiedene Wege, wie Tumoren sich Überlebensvorteile schaffen. Die Druckversion des IJC 122, Band 8, erscheint am 15. April.

Eine Reihe prospektiver Studien hatte seit langem Hinweise darauf gegeben, dass Kalzium und Vitamin D das Dickdarmkrebsrisiko senken. Dieser Effekt war vor allem bei schlanken, sportlichen Frauen, die einen niedrigen Östrogenspiegel aufweisen, deutlich ausgeprägt. Daher überraschte die Auswertung der WHI-Studie (Women’s Health Initiative), die diesen Schutzeffekt bei 36.000 Frauen nach den Wechseljahren nicht bestätigen konnte.

Eric L. Ding und Kollegen überprüften nun die WHI-Daten erneut. Sie stellten fest, dass die früheren Untersuchungen den Einfluss einer Hormonersatztherapie nicht berücksichtigt hatten. Bei Frauen, die in der Menopause keine Hormonersatztherapie einnehmen, senken Kalzium und Vitamin D das Darmkrebsrisiko. Unter Einfluss einer Therapie mit Östrogen allein oder mit Östrogen und Progesteron bewirken die beiden Nahrungsergänzungsmittel dagegen sogar eine leichte Steigerung des Erkrankungsrisikos. Über die zugrundeliegenden Mechanismen wird bislang erst spekuliert.

Das Signalmolekül Transforming growth factor beta (TGF-beta) wird von vielen fortgeschrittenen Tumoren überexprimiert. Normalerweise wird das Protein von den Zellen ausgeschüttet und bindet an seinen Rezeptor auf der Oberfläche anderer Zellen, deren Genaktivität dadurch beeinflusst wird. Kristi Baker und Kollegen fanden nun auf der Oberfläche von Darmkrebszellen auch membrangebundenes TGF-beta. Sie zeigten, dass auch die membranständige Variante über Zell-Zell-Kontakte in benachbarten Krebszellen oder auch in Immunzellen die Genexpression beeinflussen kann. Nach Meinung der Autoren regt membranständiges TGF-beta umgebende Tumorzellen zum Wachstum an oder aber bewirkt eine lokale Immunsuppression, wenn es an umgebende T-Zellen bindet.

In der Mehrzahl aller bösartigen Tumoren sind viele der als “Tumorsuppressoren” bezeichneten Regulationsmoleküle durch Genveränderungen ausgeschaltet. Als wichtigster Vertreter dieser Krebsbremsen gilt das Protein p53. Während die Mehrzahl der Tumorsuppressoren durch verkürzte Gene oder durch den Verlust des gesamten Gens ausgeschaltet wird, ist p53 in 75 Prozent aller Fälle durch Punktmutationen inaktiviert. Christina Heinlein und ihre Kollegen vermuten daher, dass diese Punktmutationen den Tumorzellen einen Selektionsvorteil bieten müssen. An genveränderten Mäusen wiesen sie nach, dass p53-Punktmutationen den Übergang von noch gutartigen Gewebeneubildungen hin zum bösartigen Karzinom beschleunigen. Im Brustdrüsengewebe der Tiere mit punktmutiertem p53 entdeckten die Wissenschaftler mehr bösartige Tumoren in fortgeschritteneren Stadien und fanden häufiger Lungenmetastasen.

Ding et al.: Interaction of estrogen therapy with calcium and vitamin D supplementation on colorectal cancer risk: Reanalysis of Women’s Health Initiative randomized trial DOI: 10.1002/ijc.23311

Baker et al.: Colorectal cancer cells express functional cell surface-bound TGF DOI: 10.1002/ijc.23312

Heinlein et al.: Mutant p53R270H gain of function phenotype in a mouse model for oncogene-induced mammary carcinogenesis DOI: 10.1002/ijc.23317

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sherryl Sundell Managing Editor International Journal of Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 242 69120 Heidelberg Germany Tel.: +49 6221 424800 Fax: +49 6221 424809 E-Mail: intjcanc@dkfz.de