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Kein Hauptstadt-Flughafen für die Pflege

Pressemitteilung zur Pressekonferenz des Pflegebeauftragten der Bundesregierung am 25.2.1016

Wiehl – Die große Koalition will die Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in einen Topf werfen und einen einzigen Pflegeberuf schaffen. Das würde das Aus für den Altenpflegeberuf, die Altenpflegeschulen und ihre Kooperationen mit Heimen und ambulanten Diensten in ihrer heutigen bewährten Form bedeuten. Der Deutsche Berufsverband für Altenpflege e.V. (DBVA) hält dies vor den jetzt anstehenden Herausforderungen für falsch und spricht sich zusammen mit vielen anderen gegen die generalistische Ausbildung aus.

„Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels stehen alle Industrienationen vor der Frage, wie die stetig wachsende Zahl älterer Menschen, insbesondere dementiell erkrankter Menschen, jetzt und in Zukunft versorgt werden kann. Deutschland hat mit dem Altenpflegeberuf und seiner Ausbildung schon vor Jahren einen Beruf geschaffen, der inzwischen weltweit von Fachleuten als vorbildlich angesehen wird. Die Altenpflegekräfte lernen in ihrer Ausbildung nicht nur die selbständige und eigenverantwortliche Pflege und Rehabilitation – ohne dass ein Arzt dabei sein muss – sondern alles, was zur Beratung, Begleitung und Betreuung alter Menschen erforderlich ist – bis hin zur Sterbebegleitung“, so Ursula Kriesten vom Bundesvorstand des DBVA. “Der Altenpflegeberuf mit seinen einzigartigen Qualifizierungen wird heute mehr denn je gebraucht. Er muss erhalten und weiterentwickelt werden.“

Die Zusammenlegung der Pflegeberufe wird aus Sicht des DBVA viel teurer als im Gesetzentwurf berechnet. Ein von der Regierung in Auftrag gegebenes Gutachten weist zusätzlich Mehrkosten in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro aus. „Die Mehrkosten werden wahrscheinlich viel höher sein, denn viele Kosten und Auswirkungen auf die Versorgung werden im Gutachten nicht korrekt oder gar nicht berechnet. Leider entbehrt das Gutachten jeglicher methodischer Aufbereitung von Kenntnissen und Daten auf Basis struktureller, curricularer und didaktischer Rahmengebung der Altenpflege, der Sozialhilfeträger und der Ausbildungsstätten der Altenpflege“, so Ursula Kriesten weiter. „ Es besteht ernsthaft die Gefahr, dass die Einführung des generalistischen Pflegeberufes die Pflege in eine unkalkulierbare Dauerbaustelle ähnlich dem Hauptstadt-Flughafen verwandelt.“

Hintergrund zum DBVA:

Im Unterschied zur Krankenpflege – die kranken Menschen jeden Alters, meist somatisch orientiert, kurzzeitig bei der Gesundung hilft – unterstützt die Altenpflege längerfristig und mit ganzheitlichen Ansätzen alte Menschen, in Würde und Selbstbestimmung ihr Alter zu leben.

Ende der fünfziger Jahre wurden die ersten AltenpflegerInnen in Deutschland ausgebildet. Seither dient diese Ausbildung vielen anderen Ländern als Vorbild. Am 01.12.1974 gründeten staatlich anerkannte AltenpflegerInnen den Deutschen Berufsverband für Altenpflege (DBVA) e. V.

Der DBVA e.V. setzt sich als einziger Verband ausschließlich für die Belange der in der Altenpflege Tätigen ein.