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Kein Gamechanger bei Krebsmittel-Engpässen

Neue Regeln für Onkologika
  • Gegen Engpässe bei Krebsmitteln hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Regelung verabschiedet, die auf eine höhere Diversifizierung der Lieferketten abzielt.
  • Dies wird Engpässe wie beim Brustkrebsmittel Tamoxifen oder bei Chemotherapien aber nicht verhindern.
  • Was die Lage noch verschärfen wird: Das BMG macht exklusive Rabattverträge bei biologischen Krebsmitteln möglich – was bei Generika bereits zu Versorgungsproblemen geführt hat.

Berlin – Weil generische Onkologika in der Vergangenheit oft knapp wurden, gelten für sie jetzt neue Regeln. Wie bei Antibiotika ist nunmehr in Ausschreibungen der Krankenkassen stets auch ein Anbieter mit europäischer Wirkstoffquelle zu bezuschlagen – sofern es denn einen gibt.

Wird das Engpässe wie bei Tamoxifen verhindern?

Leider nein. Denn Tamoxifen wird bereits in Europa produziert. Die Regelung bleibt hier also wirkungslos.

Wird das Engpässe bei essenziellen Chemotherapien verhindern?

Ebenfalls nein. Denn die Regelung umfasst nur die ambulant verordneten Krebsmittel. Chemotherapien – wie auch der Großteil der anderen Krebsmittel – aber werden im Krankenhaus verabreicht.

Dazu sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika:

„Der Gamechanger bei der Krebsmittel-Knappheit ist das nicht. Die Regelung klingt gut und die Idee ist an sich auch richtig, weil sie auf eine Diversifizierung von Lieferketten setzt. Doch betrifft sie nur einen kleinen Teil der generischen Krebsmittel – und ignoriert weiterhin ein Riesenproblem: Das deutsche Gesundheitssystem zahlt für lebensrettende Krebsarzneien oft nur Centbeträge – und das macht die Lage fragil.“

Bald neue Engpässe bei biologischen Krebsmitteln?

Gleichzeitig warnt Bretthauer vor Engpässen bei biologischen Krebsmitteln, die in parenteralen Zubereitungen angewendet werden. Sie sind seit kurzem automatisch gegeneinander austauschbar. Damit gilt für sie, was bislang auch für alle generischen Krebsmittel galt: Nur der günstigste Hersteller erhält den Zuschlag. “Es ist nicht mehr zu erklären”, sagt Bretthauer. “Bei einigen Krebsmitteln schafft die Politik das Hauptsache-Billig-Prinzip ab, bei anderen führt sie es neu ein. Das ist ein Schlingerkurs, der das Ziel Versorgungssicherheit längst aus den Augen verloren hat.”