Berlin – In einer öffentlichen Anhörung des Deutschen Bundestags hat die Präsidentin der Deutschen Schmerzliga, Dr. med. Marianne Koch, heute eine Petition vorgetragen, die darauf abzielt, stark wirksame Schmerzmittel von der Austauschpflicht im Rahmen von Rabattverträgen auszunehmen. Hierzu erklärt der Geschäftsführer des Branchenverbandes Pro Generika, Bork Bretthauer:
“Die Petition wird von den Generikaunternehmen in Deutschland voll befürwortet. Denn Schmerzen bedeuten für die Patienten oft eine starke seelische Belastung. Zusätzlich müssen sie mit hohem Aufwand vom Arzt auf eine individuell wirksame und verträgliche Dosierung des jeweiligen Schmerzmittels eingestellt werden. Derzeit sind Apotheken im Rahmen der Rabattverträge dennoch dazu verpflichtet, auch diese Medikamente automatisch gegen ein Rabattprodukt auszutauschen. Nach Informationen der Deutschen Schmerzliga, kommt es dadurch immer wieder zu Über- oder Unterdosierungen. Das heißt, dass die betroffenen Patienten entweder unnötige Schmerzen oder erhebliche Nebenwirkungen erleiden müssen. Letztlich entstehen dadurch nach Angaben der Patientenorganisation auch deutliche zusätzliche Kosten.
Schon die Tatsache, dass die Petition in kurzer Zeit von 72.000 Patienten, Ärzten und Apothekern durch ihre Unterschrift unterstützt wurde, zeigt die Größenordnung des Problems. In Dänemark und Schweden sind diese Arzneimittel bereits vom automatischen Austausch in der Apotheke ausgenommen worden. Ähnliche Bemühungen laufen derzeit in Frankreich und Spanien.
Pro Generika appelliert an den Deutschen Bundestag, dem berechtigten Anliegen der Betroffenen zu entsprechen und stark wirksame Schmerzmittel sowie Arzneimittel in ähnlich sensiblen Indikationen auch in Deutschland von der Austauschverpflichtung zu befreien. Im deutschen Gesundheitssystem hat zudem der Arzt das letzte Wort, wenn es um den Patienten geht. Denn der Patientenschutz muss für alle Vorrang haben!