Bad Laer – Jetzt ist es besiegelt: Nach mehrjährigen Auseinandersetzungen mit der Bezirksregierung Weser-Ems und der Apothekerkammer Niedersachsen erhält die Sanicare-Apotheke endgültig die Erlaubnis zur automatischen Medikamentenstellung in Pflegeeinrichtungen. Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg aus dem Mai dieses Jahres ist seit dieser Woche rechtskräftig, denn die Apothekerkammer Niedersachsen verzichtete auf eine mögliche Revision.
Eine Erhöhung der Arzneimittelsicherheit und die Verbesserung der Therapietreue, neudeutsch Compliance, sind laut Apothekeninhaber Johannes Mönter die größten Vorteile des individuellen Verblisterns der Medikamente. Das kostendämpfende Potenzial sei hierbei nicht zu unterschätzen, betont der Sanicare-Chef: “Ist die Therapietreue besser, ersparen wir dem Patienten Folge- bzw. unnötige Begleiterkrankungen und dem Gesundheitswesen somit vermeidbare Behandlungskosten.”
Derzeit verblistert Sanicare Medikamente für die Bewohner in insgesamt 10 Pflegeeinrichtungen. Für eine Expansion steht man in den Startlöchern: Nicht nur Verträge mit weiteren Pflegeeinrichtungen liegen zur Unterschrift bereit, sondern auch die Ausweitung auf den ambulanten Bereich ist geplant. Die Versandapotheke verfügt derzeit über rund 250.000 Kunden und will zukünftig auch den chronisch kranken Patienten die individuelle, automatische Verblisterung ihrer Medikamente anbieten.
(Hintergrundinformation zum Thema “Verblistern”) Die Sanicare-Apotheke portioniert und verpackt mit Hilfe eines computergestützten Medikamentenstellgerätes Arzneimittel individuell für Bewohner in Pflegeeinrichtungen. “Verblistern” wird dieses Verfahren genannt. Die Verpackung jeder einzelnen Kapsel oder Tablette enthält eine detaillierte Aufschrift mit konkreten Angaben zur Anwendung des Arzneimittels. Pflegekraft und Pflegeheimbewohner sind schnell und sicher über die Medikamente und ihre richtige Einnahme informiert. Die Arzneimittelsicherheit steigt. Außerdem sparen die Pflegekräfte Zeit, denn sie müssen die Pillen für ihre Bewohner nicht per Hand einzeln ausdrücken und in Dosierungsschächtelchen sortieren.