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Junger niederländischer Forscher gewinnt den angesehenen Internationalen Dupuytren-Preis 2012
Von links: Dr. Wolfgang Wach von der International Dupuytren Society, der Preisträger Guido Dolmans und Dr. Charles Eaton, zweiter Vorsitzender der International Dupuytren Society

Junger niederländischer Forscher gewinnt den angesehenen Internationalen Dupuytren-Preis 2012

Internationaler Dupuytren-Preis verliehen

München – In diesem Jahr ging der Internationale Dupuytren-Preis an Guido H.C.G. Dolmans, MD. Der junge Forscher arbeitet in der Abteilung für Plastische Chirurgie am University Medical Center Groningen in den Niederlanden.

Er erhielt den Preis für seinen Aufsatz “Wnt Signaling and Dupuytren’s Disease”, der im New England Journal of Medicine (N Engl J Med 365 (2011) 307-317) veröffentlicht wurde. Darin fasst er die Ergebnisse einer genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) zusammen und analysiert das vollständige Genom nach genetischen Varianten, die mit Morbus Dupuytren assoziiert sind.

An dieser Studie haben drei Forschungsgruppen (aus den Niederlanden, Großbritannien und Deutschland) zusammengearbeitet mit dem Ziel, verlässliche Daten über genetische Grundlagen dieser Krankheit zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang auf zwischen der Dupuytren-Krankheit und einer Störung im sogenannten Wnt-Signalweg, der die Zellteilung und das Überleben von Zellen kontrolliert. Eine solche Störung tritt mit verschiedenen Krankheiten auf, zu denen auch Krebs gehört. Der Morbus Dupuytren ist jedoch ein gutartiger Tumor.

Der Wissenschaftsbeirat der International Dupuytren Society e. V., hat diese Arbeit ausgezeichnet, weil sie ein wichtiger Fortschritt sei auf dem Weg zu einem besseren Verständnis der Dupuytrenschen Krankheit. Lobend hervorgehoben wurde die internationale Zusammenarbeit, die Basis dieser Forschungsarbeit war und die die Ergebnisse erst möglich gemacht habe. So müsse künftige Forschungsarbeit aussehen, wenn man Neues erfahren will über diese zwar häufige, aber immer noch wenig verstandene Krankheit.

Der Internationale Dupuytren-Preis wurde Guido Dolmans überreicht während des Symposiums “New Frontiers in Dupuytren Disease”, das am 31. März 2012 in Belgien an der Universität von Leuven stattfand.

Hintergrund-Info:

Guido H.C.G. Dolmans wurde 1979 im niederländischen Maastricht geboren, studierte Medizin in Maastricht, Kapstadt und Kuala Lumpur und schloss 2003 seinen MD “cum laude” an der Universität Maastricht ab. Er arbeitet derzeit in der Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Hand-Chirurgie am University Medical Center Groningen. Für seinen PhD erforscht er die genetischen Grundlagen der Krankheit Dupuytren.

Der Internationale Dupuytren-Preis, der seit 2010 jährlich vergeben wird, zeichnet hervorragende wissenschaftliche Arbeiten aus, die der Erforschung oder Behandlung des Morbus Dupuytren oder Morbus Ledderhose gewidmet sind. Ausgewählt werden der oder die Preisträger vom Wissenschaftlichen Beirat der International Dupuytren Society, der weltweit anerkannte Experten für den Morbus Dupuytren angehören ( vgl. http://www.dupuytren-online.info ).

Für den Preis 2013 können sich Wissenschaftler und Ärzte bis zum 28. Februar 2013 mit Arbeiten bewerben, die sie im Lauf des Jahres 2012 in wissenschaftlich anerkannten Zeitschriften veröffentlicht haben.

Die Dupuytrensche Krankheit ist ein gutartiger Tumor auf der Handinnenfläche, der anfänglich wenig stört. Im Lauf von Jahren oder Jahrzehnten können sich jedoch starke Stränge ausbilden, die die Finger immer stärker in die Handfläche krümmen.

Dupuytren ist nicht in allen europäischen Länder gleich häufig. Im Durchschnitt sind wahrscheinlich etwa ein Drittel aller über 50-jährigen Europäer von dieser Krankheit betroffen und zwar Männer häufiger und früher als Frauen. Die Ursachen dieser Krankheit, die nicht heilbar ist, sind immer noch unklar. Die derzeitigen Behandlungsmethoden (im Frühstadium Strahlentherapie, später Perkutane Nadelfasziotomie, Collagenase oder Handchirurgie) versuchen den Krankheitsfortschritt zu bremsen und im fortgeschrittenen Stadium die Handfunktion zu erhalten oder zu verbessern. Auch nach operativer Entfernung des Geschwürs kann die Krankheit wiederkommen (Rezidiv) oder an anderer Stelle auftreten.

Die Dupuytrensche Krankheit ist benannt nach dem französischen Chirurgen Baron Guillaume Dupuytren (1777-1835). Morbus Ledderhose ist eine ähnliche Erkrankung der Füße, die den Namen des deutschen Chirurgen Georg Ledderhose (1855-1925) trägt.

Die Deutsche Dupuytren-Gesellschaft e. V ., mit Sitz in Westerbuchberg 60b, 83236 Übersee, ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss von Experten aus Forschung und klinischer Behandlung sowie Patienten. Sie ist unabhängig und Mitglied der International Dupuytren Society . Vorsitzende des Vereins sind Prof. Dr. med. Ulrich Lanz, München (Handchirurgie) Prof. Dr. med. Heinrich Seegenschmiedt, Hamburg (Strahlentherapie) Dr. rer. nat. Wolfgang Wach (Patientenvertreter).

Die Deutsche Dupuytren-Gesellschaft (DDG) informiert über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten des Morbus Dupuytren und Ledderhose. Nicht jede der Behandlungsoptionen ist für jeden Patienten und jedes Stadium der Krankheit geeignet. Deshalb sind für diese Krankheit eine sorgfältige ärztliche Beratung und ein situationsgerechtes und optimales Behandlungskonzept wichtig. Ein weiteres Anliegen der DDG ist die Erforschung dieser immer noch unverstandenen Krankheit, damit eines Tages eine Heilung möglich wird. Die DDG organisiert dazu wissenschaftliche Konferenzen sowie Informationsveranstaltungen über die Dupuytrensche Krankheit. Die DDG war auch beteiligt an der Erstellung eines im Januar 2012 erschienenen Buches, das den gegenwärtigen Stand der Forschung zusammenfasst: Ch. Eaton, M. Heinrich Seegenschmiedt, A. Bayat, G. Gabbiani, P. Werker, W. Wach (Hg.): Dupuytren’s Disease and Related Hyperproliferative Disorders. Principles, Research, and Clinical Perspectives. Springer, Heidelberg, New York (2012).