Berlin – Der Bundesverband der Honorarärzte e. V. fordert die sofortige Freigabe der in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für alle approbierten Ärzte.
Diese müssen ab sofort das Recht zur Bestellung von Impfstoff über die Apotheken erhalten. Jeder Arzt wäre dann in der Lage, in seinem Umfeld Impfungen anzubieten und durchzuführen.
Jens Spahn: „Impfstoff, um jeden zu impfen, ist nun da. Bitte nutzen Sie es!“
Die EU-Kommission hat die Mitgliedsländer der Europäischen Union nach eigenen Angaben inzwischen mit ausreichend Corona-Impfstoff versorgt, um mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bürger vollständig zu impfen. Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilt mit, bis Sonntag würden insgesamt rund 500 Millionen Impfdosen verteilt worden sein. Sie rief die EU- Länder auf, die Impfkampagnen zu forcieren. In Deutschland haben laut Gesundheitsminister Jens Spahn mittlerweile 35 Millionen Bürgerinnen und Bürger und damit 42,1 Prozent den vollen Impfschutz, 48,4 Mio oder 58,2 Prozent sind mindestens einmal geimpft. “Das ist gut – aber im Wettlauf mit der Delta-Variante reicht das noch nicht”, twittert Spahn und ruft zum Impfen auf. “Impfstoff, um jeden zu impfen, ist nun da. Bitte nutzen Sie es!” (Der Tagesspiegel 10. Juli 2021 11:54 Autor: Sven Lemkemeyer )
Wenn ausreichend Impfstoff vorhanden ist, ist eine weitere Beschränkung der Verordnungsfähigkeit durch Privatärzte, die eine Privatpraxis betreiben oder Vertragsärzte, nicht mehr zu rechtfertigen.
Das Berufsrecht der deutschen Ärzteschaft (Bundesärzteordnung und Musterberufsordnung) kennt keine Ärzte erster (= Vertragsärzte), zweiter (Privatärzte mit eigener Praxis) oder gar dritter Klasse (alle anderen Ärzte).
JEDER approbierte Arzt darf Medikamente verschreiben und verordnen und am Patienten einsetzen. JEDER Arzt darf die Indikaton zur Impfung stellen und die Impfung durchführen. Das gilt auch für Ärzte, die keine eigene Praxis betreiben.
Die Freigabe der Impfstoffe für jeden approbierten Arzt ist damit ein Beitrag zur Erhöhung der Impfquote.