Berlin, 23. November 2021 – Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) – SARS-CoV-2-PCR-Daten aus der KW 46.
Das SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen steigt weiterhin exponentiell und ungebremst: So zeigt die Datenanalyse der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. aus der vergangenen Woche KW 46 (15.11.2021–21.11.2021), an der wieder 179 Labore teilgenommen haben, eine erneut deutlich steigende Positivrate der SARS-CoV-2-PCR-Tests auf nun 19,9 Prozent (Vorwoche 17,3 Prozent), und das bei auch steigender Zahl der SARS-CoV-2-PCR-Testungen. Insgesamt wurden von den 1.754.751 durchgeführten SARS-CoV-2-PCR-Tests 348.992 positiv diagnostiziert (265.514 in der KW 45) – das entspricht einer Steigerung von 31 Prozent. Die Zahl der angeforderten SARS-CoV-2-PCR-Tests ist dabei um 14 Prozent gestiegen. Auch die Auslastung der Facharztlabore hat bundesweit mit jetzt 86 Prozent deutlich angezogen. Sie stellen in der aktuellen 47. KW mehr als 2,1 Millionen PCR-Tests zur Verfügung (plus 6 Prozent zur Vorwoche).
„Die wichtigste Maßnahme für uns alle, ob geimpft oder nicht geimpft, bleibt deshalb, unsere eigenen Kontakte möglichst auf das Notwendige zu reduzieren und uns überall konsequent an die AHA + L-Regel (‚Abstand halten‘, ‚Hygieneempfehlungen beachten‘ und ‚Maske tragen‘ sowie ‚Lüften‘) zu halten. Es kommt nun auf jede und jeden Einzelnen von uns an, damit wir in einer gemeinsamen Anstrengung die Zahl der Neuinfektionen deutlich und nachhaltig reduzieren“, sagt Dr. Michael Müller. Darüber hinaus sei das Impfen der entscheidende Weg aus der Pandemie. So gelte es, alle noch nicht geimpften Personen von der Richtigkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung gegen SARS-CoV-2 zu überzeugen und die Auffrischungsimpfungen mit Tempo voranzubringen: „Impfen, impfen, impfen, heißt hier die Devise, damit wir die bestehenden Lücken schließen und so vor allem jetzt wieder den Schutz der vulnerablen Gruppen verbessern“, sagt der 1. Vorsitzende des ALM e.V.
Darüber hinaus sei auch die Nutzung der Corona-Warn-App ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Pandemie. Immer öfter könnte diese bei hohen Inzidenzen nun die Warnmeldung „erhöhtes Risiko“ anzeigen. „Im Zweifelsfall sollte hier dann besser der Haus- oder Facharzt aufgesucht werden, der hilft, die Situation besser einzuordnen. Bei Krankheitszeichen bleibt die SARS-CoV-2-PCR als ‚Goldstandard‘ das Mittel der Wahl zur Diagnosefindung“, sagt Prof. Jan Kramer. Der stellvertretende Vorsitzende des ALM e.V. betont: „Insbesondere, wenn bei Personen mit Symptomen der SARS-CoV-2-Antigentest eingesetzt wird und negativ ist, sollte in Betracht gezogen werden, dass dieser die gegebenenfalls bestehende SARS-CoV-2-Infektion noch nicht erkannt hat.“ Das könne dann zu einer unbemerkten Infektionskette führen. Deshalb gelte hier für alle – egal, ob geimpft, genesen oder nicht –, sich weiterhin umsichtig und vorsichtig zu verhalten.
Die frühe Diagnosestellung einer SARS-CoV-2-Infektion ist auch aus einem anderen Grund wichtig, denn seit kurzem sind für bestimmte Gruppen von Infizierten Präparate mit monoklonalen Antikörpern verfügbar. Entscheidend ist dabei die frühe Gabe in den ersten Tagen der Erkrankung. „Die Betroffenen sind dann gezielt über die therapeutischen Möglichkeiten aufzuklären. Es gibt immer mehr Einrichtungen und Zentren, die diese Therapie durchführen“, erläutert Dr. Michael Müller.
Die akkreditierten Labore arbeiten ihrerseits weiterhin täglich und fast rund um die Uhr für die flächendeckende Versorgung mit SARS-CoV-2-Tests: 2,158 Millionen PCR-Tests stehen hierfür in dieser Woche zur Verfügung. Das sind 6 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die bundesweite SARS-CoV-2-PCR-Auslastung der Facharztlabore stieg von 75 Prozent in der Vorwoche (KW 45) auf nun 86 Prozent in der KW 46. „Wir sehen momentan eine starke Belastung insbesondere bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Laboren. Mehr als das Maximale können diese nicht leisten – und das reicht in einigen Regionen mit besonders drastischem Infektionsgeschehen aktuell nicht immer, um die eingehenden SARS-CoV-2-PCR-Aufträge so rasch wie sonst zu bearbeiten. Wir versuchen aber alles Menschenmögliche, damit auch aktuell diese deutlich zunehmenden Anforderungszahlen so schnell wie möglich bearbeitet werden und die Menschen möglichst weiterhin schnell ihre Befunde bekommen“, so Evangelos Kotsopoulos, Vorstand im ALM e.V.
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Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.
Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.
ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore (ALM) in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland. Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK). Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.