Berlin – Der Senator für Gesundheit und Soziales, Mario Czaja, und der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), Franz Allert, haben heute den Jahresbericht 2013 des LAGeSo vorgestellt. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales ist organisatorisch der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales zugeordnet und erbringt als Kompetenzzentrum für alle Berlinerinnen und Berliner Leistungen in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Versorgung.
Inklusion – Beschäftigung für Menschen mit Behinderung
„Schwerbehinderten Menschen Beschäftigungsverhältnisse, insbesondere auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen, zu erleichtern und zu sichern, ist eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft“, so Senator Mario Czaja bei der Vorstellung des Berichts.
Das Integrationsamt im LAGeSo hat 2013 insgesamt rd. 31,5 Millionen EUR aus der Ausgleichsabgabe für die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen ausgegeben. Mehr als 5.500 schwerbehinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben davon profitiert. Darüber hinaus wurden von beauftragten Integrationsfachdiensten 7.345 Menschen betreut. Bedeutsam sind auch sog. Integrationsprojekte. Das sind erwerbswirtschaftliche Unternehmen, deren Beschäftigte zwischen 25 und 40 % besonders betroffene schwerbehinderte Menschen sind. 2013 förderte das Integrationsamt des LAGeSo insgesamt 35 solcher Projekte, in denen 569 Menschen mit Behinderung Beschäftigung fanden. „Zahlreiche Betriebe haben bereits erkannt, welche Fähigkeiten behinderte Menschen besitzen und wie dieses Potential auch zum Nutzen der Firma eingesetzt werden kann. Das Integrationsamt wird hier auch künftig ein Partner der Unternehmen sein“, betonte LAGeSo-Präsident Allert.
In Berlin leben derzeit knapp 600.000 Menschen mit Behinderung, davon rd. 400.000 schwerbehinderte Menschen, etwa 150.000 schwerbehinderte Menschen sind im erwerbsfähigen Alter.
Asyl – steigende Flüchtlingszahlen und humanitäre Hilfe
2013 waren bundesweit die höchsten Flüchtlingszahlen seit 15 Jahren zu verzeichnen. Berlin hat im vergangenen Jahr 6.039 Asylbewerberinnen und Asylbewerber nach dem sog. „Königsteiner Schlüssel“ aufgenommen. Für die Unterbringung und Versorgung dieser Flüchtlinge hat das LAGeSo im vergangenen Jahr über 2.800 zusätzliche Plätze in Gemeinschaftsunterkünften geschaffen und 787 Flüchtlinge in Wohnungen untergebracht. Zudem wurde eine gleichmäßigere Verteilung der Flüchtlinge auf alle Bezirke erreicht. Während Ende 2011 noch drei Bezirke in Berlin 55 % aller Flüchtlinge (damals insgesamt 3.178) beherbergten und in drei Bezirken überhaupt keine Unterbringung erfolgte, ist die Verteilung der aktuell rd. 9.700 Unterbringungsplätze auf alle Bezirke weitaus gerechter.
Aktuell verzeichnete das LAGeSo mit 1.047 Zugängen allein im Monat Juli den höchsten Monatszugang seit 15 Jahren.
Infektionsschutz – Impfen und andere vorbeugende Maßnahmen
Im Infektionsschutzgesetz ist u.a. die Erfassung meldepflichtiger Infektionskrankheiten geregelt. Auch im Jahr 2013 standen die gemeldeten Erkrankungen durch Noroviren (sog. „Magen-Darm-Grippen“) mit 7.434 Fällen an erster Stelle. Nur durch konsequente Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln kann den durch Noroviren verursachten Infektionen wirksam vorgebeugt werden.
Ein Anstieg war 2013 bei der Lyme-Borreliose zu verzeichnen. Bei dieser bakteriellen Erkrankung können Haut, Gelenke, Herz und Nervensystem schwer geschädigt werden. Übertragen wird diese Krankheit durch Zeckenbisse. Schützen gegen Zeckenbisse kann man sich nur durch sachgerechte Kleidung, Abwehrsprays und aufmerksame Körperkontrollen. „Gerade bei Kindern“, so LAGeSo-Präsident Franz Allert, „sollten die Eltern nach jedem Aufenthalt im Grünen deshalb die Kleidung und Unterwäsche gut ausschütteln und nach Zecken durchsuchen.“
Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten. 2013 wurden in Berlin insgesamt 492 Fälle gemeldet, in denen Kinder und Erwachsene erkrankten. Das ist die höchste Zahl von Erkrankungen seit 2001 (Beginn der Meldepflicht). Dieser besondere Masernausbruch, der im Zusammenhang mit einer internationalen Messe stattfand, hat deutlich gemacht, dass bei dieser ernstzunehmenden Krankheit empfindliche Impflücken in der Gesellschaft vorhanden sind. „Impfen ist der wirksamste Schutz gegen viele Infektionen, besonders auch gegen die gefährlichen Masern. Der Impfschutz für den Einzelnen ist auch ein Gesundheitsschutz für die Gesellschaft. Alle sollten daher ihren Impfstatus vom Hausarzt überprüfen lassen und gegebenenfalls zur Impfung gehen“, rät Senator Czaja allen Berlinerinnen und Berlinern.
Zu diesen und weiteren Aufgabenbereichen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales erhalten Sie Informationen unter: www.lageso.berlin.de
Kontakt Pressestelle LAGeSo, Silvia Kostner Tel.: 90229 1014