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Interview mit Professor Dr. Norbert Körber, Augencentrum Köln

Glaukom-Operationsmethode Kanaloplastik wird Kassenleistung

Berlin – Die Glaukom-Operationsmethode „Kanaloplastik (Viso-Kanaloplastik) genannt, wird ab Januar 2013 in einem weit höheren Maße als bisher von den Krankenkassen finanziert. Professor Norbert Körber vom Augencentrum Köln, gilt nach eigenen Angaben, als einer der Pioniere dieser modernen und vielversprechenden Operationsmethode zur Behandlung des Glaukoms (Grüner Star), die inzwischen an vielen Universitäts- Augenkliniken und Privatkliniken angewandt wird. Bei der Kanaloplastik handelt es sich um ein einfaches und minimal invasives Verfahren, das durch Verbesserung und Wiederherstellung des natürlichen Dränagesystems im Auge zu einer Verminderung des Augeninnendrucks führt.

Herr Professor Körber, wann haben Sie die erste Kanaloplastik-Operation durchgeführt?

Professor Körber: Ich habe die ersten Kanaloplastik-Operation im Jahre 2005 durchgeführt, parallel mit meinen Kollegen, Prof. Dr. Manfred Tetz (Augenklinik Spreebogen, Berlin) und Augenarzt Kurt-Dietrich Freiherr von Wolff (Augen-Tagesklinik Gross Pankow MVZ).

Wie viele Kanaloplastik-Operation haben Sie bis heute durchgeführt?

Professor Körber: Ich habe bis heute rund 1000 Operationen durchgeführt.

Wie war die Erfolgsquote? Können Sie einen Prozentsatz nennen?

Professor Körber: Die Erfolgsquote liegt bei über 85%, bei einem Augeninnendruck unter 18 mmHg; 10% der erfolgreich operierten Patienten „tropfen“ noch.

Für welche Glaukom-Arten eignet sich die Kanaloplastik-Methode nicht?

Professor Körber: Diese Operationsmethode eignet sich nicht bei „Engwinkel-Glaukomen“ und allen Glaukomen, die sekundär entstehen nach Durchblutungsstörungen (bei Gefäßneubildungen an der Iris).

Was bedeutet die Übernahme der Behandlungskosten durch die Krankenkassen? Was und wie viel müssen die Patienten bei Ihnen zuzahlen?

Professor Körber: Diese Frage kann ich heute noch nicht beantworten, weil ich die entsprechende Finanzierungsregelung noch nicht kenne. Ich hoffe, dass eine kostendeckende Regelung getroffen wurde.

Kennen Sie die Patienten- Selbsthilfeorganisation „Initiative Auge e.V.?

Professor Körber: Die Initiative Auge e.V. ist mir wohl bekannt.

Was halten Sie allgemein von Patientenorganisationen?

Professor Körber: Der Aussage von Herrn Professor Dr. Berthold Seitz bei seinem Amtsantritt als DOG-Präsident (Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, DOG) im September in Berlin: “Die Vertretung der Patienten gegenüber Medizinern wird für Heilerfolg und Forschung immer wichtiger”, ist nichts hinzuzufügen.

Ich danke Ihnen für das Interview.

Interview: Dieter W. Staubitzer


Hintergrundinformationen im beigefügten Anhang