Berlin – Anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni gibt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) praktische Hinweise für die Betroffenen der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD). “Bestehen Sie auf kurzfristiger Untersuchung!”, heißt es beispielsweise auf der neuen Serviceseite des Verbandes ( http://www.dbsv.org ), die aber unter anderem auch verrät, wie man die Qualifikation eines Augenarztes für dieses spezielle Gebiet testen kann.
Grund für die ungewöhnlichen Ratschläge ist die Situation nach dem Markteintritt neuer Medikamente. Ein Milliardengeschäft wird erwartet, Ärzte, Krankenkassen und Pharma-Industrie verhandeln auf unabsehbare Zeit über Preise, Tarife und Konditionen. DBSV-Präsidentin Renate Reymann findet diesen Schwebezustand unerträglich: “Es kann doch wohl nicht sein, dass AMD-Patienten auf eine klare Regelung warten, während in ihrem Auge womöglich gerade ein akuter Schub stattfindet”, sagt sie. “Die Medikamente sind da, also erklären wir als Selbsthilfeorganisation den Menschen, wie sie drankommen.”
Die Serviceseite berichtet über die neuen Behandlungsmöglichkeiten, informiert über Kosten und Erstattungsmöglichkeiten – und muss leider auch viele der ca. 2 Mio. AMD-Betroffenen in Deutschland enttäuschen. Mindestens 80 Prozent von ihnen leiden nämlich an der trockenen Form der AMD. Ihnen kann keines der neuen Medikamente helfen.
“Ich sehe so, wie du nicht siehst” ist das Motto des jährlich am 6. Juni stattfindenden Sehbehindertentages. Bundesweit machen an diesem Tag der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), seine 20 Landes- und Ortsvereine sowie rund 30 weitere Organisationen des Sehbehindertenwesens durch vielfältige Aktionen auf die Situation sehbehinderter Menschen aufmerksam.