Idstein – Der Name des Studiengangs, den die Hochschule Fresenius 2007 ins Leben gerufen hat, ist etwas sperrig: International Pharmacoeconomics, Health Economics & Market Strategies for Healthcare Products heißt er. Und dennoch ist er bei Spezialisten der Pharma- und Gesundheits-Branche bekannt und beliebt. Vor allem Pharmazeuten aus dem arabischsprachigen Raum bilden sich damit weiter. Insgesamt liegt der Anteil ausländischer Studenten bei rund 75 Prozent. Mit vielen Ehemaligen feiert der Studiengang am 2. Juni in Idstein nun sein zehnjähriges Jubiläum.
91 Absolventen hat der Studiengang bisher, rund 12 bis 15 Teilnehmer starten jedes Jahr neu. Fast immer sind es Menschen mit pharmazeutischem oder medizinischem Vorwissen, die sich zusätzlich ökonomisches Know-how aneignen wollen und ihr Wissen um die Zulassungsprozesse und Preisgestaltung in der Gesundheitsbranche erweitern möchten. „Das Masterprogramm hat mich in zwei Jahren mit dem Wissen und den Kompetenzen ausgestattet, um den internationalen Anforderungen an qualifizierte Gesundheitsökonomen gewachsen zu sein“, sagt Adham Kassab, Absolvent des Studiengangs aus Ägypten und heute Junior Payer Value Strategy Manager bei Roche Diabetes Care. „Insbesondere die Tatsache, dass ich meine Fähigkeiten im zweiten Studienjahr direkt in der beruflichen Praxis anwenden konnte, hat mich ein großes Stück vorangebracht und dafür gesorgt, dass ich in meinem jetzigen Job tätig bin.“
Sechs Monate verbringen die Studierenden im Rahmen ihres Praktikums direkt in Unternehmen, rund 80 Prozent machen dort ihre Masterthesis. „Eine große Zahl wird nach dem Abschluss dann auch in ein Angestelltenverhältnis übernommen“, bestätigt Rainer Türck, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft & Medien an der Hochschule Fresenius, der das Programm seit den ersten Tagen begleitet, als es noch gemeinsam mit der Cardiff University angeboten wurde.
Er berichtet, dass neben denjenigen, die in westlichen Ländern ihre Zukunft sehen, einige Absolventen des Studiengangs auch gezielt von Unternehmen oder sogar der Regierung ihrer Heimatländer geschickt werden. „Unsere Teilnehmer aus dem Oman sind beispielsweise alle zurückgegangen, auch die meisten, die aus Thailand oder Malaysia zu uns kamen.“ Für die, die bleiben wollen, ist es ein großer Vorteil, dass die Ausländerbehörde ein 18-monatiges Aufenthaltsrecht für die Jobsuche gewährt.
In Idstein kümmert sich ein Team um Programmkoordinatorin Wiltrud Reinstädtler um die ausländischen Studierenden. Sie unterstützt bei der Beschaffung der Visa, hilft bei der Wohnungssuche, organisiert Deutschkurse, nutzt das über Jahre aufgebaute Netzwerk für Praktikumsplätze und sorgt mit Veranstaltungen für einen regen interkulturellen Austausch. „Neben der guten Ausbildung ist auch die Integration und die Vermittlung unserer Kultur und Arbeitsweise ein wesentlicher Bestandteil des Studiums“, ergänzt Prof. Lilia Waehlert, die verantwortliche Studiengangsleiterin.
Im Rahmen der Feierlichkeiten auf dem Campus findet eine Podiumsdiskussion in englischer Sprache mit dem Titel „How to achieve sustainable Healthcare? The trade-offs between today’s budget impact and tomorrow’s innovations“ statt. Mit Georg Alexander Pietsch (heute Bayer AG) und Tina Taube (heute vfa, Association of Research-Based Pharmaceutical Companies) nehmen daran auch zwei Alumni aus dem Studiengang teil, die in der Branche eine bemerkenswerte Karriere gemacht haben.
Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius mit ihren Standorten in Frankfurt am Main, Hamburg, Idstein, Köln, München und den Studienzentren in Berlin, Düsseldorf und New York ist mit knapp 12.000 Studierenden die größte private Präsenzhochschule in Deutschland. Sie blickt auf eine mehr als 168- jährige Tradition zurück. 1848 gründete Carl Remigius Fresenius in Wiesbaden das „Chemische Laboratorium Fresenius“, das sich von Beginn an sowohl der Laborpraxis als auch der Ausbildung widmete. Seit 1971 ist die Hochschule staatlich anerkannt. Sie verfügt über ein sehr breites, vielfältiges Fächerangebot und bietet in den Fachbereichen Chemie & Biologie, Design, Gesundheit & Soziales, onlineplus sowie Wirtschaft & Medien Bachelor- und Masterprogramme in Vollzeit sowie berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an. Die Hochschule Fresenius ist vom Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Bei der Erstakkreditierung 2010 wurde insbesondere ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihr „überzeugend gestalteter Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat gewürdigt.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.hs-fresenius.de