Berlin/Meran – Werden Schmerzmittel zu häufig oder in zu hohen Dosierungen eingenommen, kann dies zu dauerhaften Kopfschmerzen führen. Das gilt auch für viele rezeptfreie Schmerzmittel. Schmerzmittel sind keine Bonbons. Patienten sollten die Werbung deshalb kritisch hinterfragen und sich zu Risiken und Nebenwirkungen rezeptfreier Medikamente beim Apotheker informieren, so Professor Dr. Katrin Janhsen von der Universität Osnabrück. Die Apothekerin und Ärztin referierte dazu auf der Pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Wer immer wieder Schmerzmittel einnimmt, braucht sich nicht aus falscher Scham zu verstecken. Patienten, die regelmäßig oder dauerhaft unter Kopfschmerzen leiden, sollten darüber mit ihrem Arzt oder Apotheker sprechen. Um die Entstehung eines Dauerkopfschmerzes zu vermeiden, sollten Schmerzmittel ohne Rat des Arztes nicht häufiger als an zehn Tagen im Monat und nicht länger als an drei Tagen hintereinander eingenommen werden. Außerdem sollten die empfohlenen Tageshöchstmengen der verschiedenen Wirkstoffe nicht überschritten werden.
Der Arzneimittel-induzierte Kopfschmerz tritt zum Beispiel bei einem Übergebrauch von Schmerzmitteln oder Migräne-Medikamenten wie Triptanen oder Mutterkornalkaloiden auf. Kopfschmerzen können auch als Nebenwirkung einiger Medikamente entstehen, zum Beispiel von Nitraten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Arzneimittel-induzierter Kopfschmerz äußert sich oft ähnlich wie ein Spannungskopfschmerz. Diese Kopfschmerzen werden aber nur durch die wiederholte Einnahme eines Schmerzmittels nicht gelindert, sondern verschlimmert. Hilfe bekommen Patienten durch eine ärztliche Behandlung, bei der konsequent auf Schmerzmittel verzichtet wird.
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