Berlin/Davos – Es ist nie zu spät, einen erhöhten Blutdruck zu senken. Auch über 80-Jährige profitieren bereits von einer moderaten Blutdrucksenkung: Sinken ihre bislang erhöhten Blutdruckwerte um 15 bzw. 6 mmHg, verringert dies die Gesamtsterblichkeit um ein Fünftel. Das zeigte eine Studie mit gut 3.800 Menschen über 80 Jahren (HYVET-Studie). Auch die Häufigkeit von Folgeerkrankungen wie Schlaganfällen oder Herzschwäche ließe sich um die Hälfte senken. Wer lange und gesund leben will, sollte seinen Bluthochdruck auch im hohen Alter behandeln lassen. Deshalb keine Angst vor Blutdrucktabletten, sie können das Leben verlängern, sagte Prof. Dr. Jürgen Scholze von der Charité Universitätsmedizin Berlin vor Apothekern bei der Pharmacon, einer internationalen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer.
Bluthochdruck tut nicht weh, sondern zeigt sich oft erst durch Folgeschäden. Mit der Senkung erhöhter Blutdruckwerte sinkt die Gefahr für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Nierenschäden und weitere Krankheiten. Etwa jeder zweite Bundesbürger über 60 Jahren leidet an Bluthochdruck. Die Zahl der Bluthochdruckpatienten wird auf etwa 30 Millionen geschätzt. Nur etwa jeder fünfte Bluthochdruckpatient wird angemessen behandelt.
Der Blutdruck wird in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule gemessen, abgekürzt mmHg. Von einem Bluthochdruck spricht man von Werten über 140 zu 90 mmHg. Im Alter sind oft nicht beide Werte, sondern nur der erste Wert erhöht. Je größer der Abstand zwischen den beiden Werten, desto höher das Krankheitsrisiko. Bei älteren Patienten sollte der zweite Wert nicht unter 65 mmHg gesenkt werden, sonst kann es zu einer Mangeldurchblutung des Herzens kommen.
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