Berlin/Davos – Viele Patienten mit Bluthochdruck fühlen sich subjektiv gesund, da zumindest bei mäßig erhöhten Blutdruckwerten krankheitstypische Symptome oft fehlen. Wird vom Arzt eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, verschlechtert sich aus Patientensicht die Lebensqualität: Die Patienten fühlen sich durch die Blutdrucksenkung müde und weniger leistungsfähig. Hinzu kommen je nach eingenommenem Wirkstoff Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Wadenkrämpfe, Wassereinlagerungen oder Gesichtsrötungen. Dies ist eine Hypothek für die Einnahmetreue und kann so den Therapieerfolg gefährden: Die fehlende Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung und die auftretenden Nebenwirkungen können Patienten dazu verleiten, die verordneten blutdrucksenkenden Medikamente eigenmächtig abzusetzen oder nur unregelmäßig einzunehmen.
Blutdrucksenker können das Leben verlängern und die Risiken für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden langfristig vermindern. Die erforderliche Blutdrucksenkung ist aber ohne die aktive Mitarbeit des Patienten nicht zu erreichen, sagte Apotheker Dr. Eric Martin bei der Pharmacon, einer internationalen Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer. Ärzte und Apotheker sollten deshalb nicht nur bei der erstmaligen Verordnung, sondern immer wieder auf die Notwendigkeit einer konsequenten und leitliniengerechten Behandlung hinweisen. Verbunden damit sollten Patienten umfassend über die mit Bluthochdruck verbundenen gesundheitlichen Risiken und Folgeschäden aufgeklärt werden.
Derzeit sind in Deutschland etwa 80 verschiedene blutdrucksenkende Wirkstoffe verfügbar. Sie werden oft kombiniert eingesetzt, weil diese Kombinationen besser verträglich sind als ein einzelner Wirkstoff in hoher Dosis. Viele Nebenwirkungen lassen sich durch die Auswahl eines anderen Wirkstoffs oder durch die Gabe einer Kombination vermeiden oder zumindest verringern. Martin: In jedem Fall sollten Patienten offen mit ihrem Arzt oder Apotheker offen über Nebenwirkungen sprechen.
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