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International Journal of Cancer, Band 122 (7), neu erschienen

Deutsches Krebsforschungszentrum

Heidelberg – Gutartig oder aggressiv – warum verhalten sich Tumoren unterschiedlich? Wissenschaftler liefern einen molekularen Hinweis. Eine weitere Arbeit im aktuellen International Journal of Cancer beschreibt eine Eigenheit alternder Zellen in der Prostata, die die Entstehung von Tumoren begünstigen. Schwedische Forscher prüfen, weshalb sich einige Menschen nicht an medizinischen Studien beteiligen. Die Druckversion des IJC 122 (7) erscheint am 1. April.

Der kleine Unterschied: Molekulare Marker helfen dabei, das Verhalten verschiedener Tumoren einzuschätzen und eine präzisere Prognose zu stellen. Tumorzellen selbst produzieren diese charakteristischen Moleküle, die im Blut von Krebspatienten nachweisbar sind. Nach den Ergebnissen des niederländischen Forschers Arjen Koppen und seiner Kollegen könnte das Molekül Dickkopf-3 (DKK3), das der Vermehrung von Zellen entgegenwirkt, für die Einschätzung zweier Arten von Hirntumoren nützlich sein. Die Wissenschaftler untersuchten mehr als 100 Patienten mit einem aggressiven Neuroblastom oder einem gutartigen Ganglioneurom und fanden heraus, dass Neuroblastome kaum DKK3 bilden, während Ganglioneurome große Mengen davon enthalten. Je mehr DKK3 die Tumoren gebildet hatten, desto größer waren die Überlebensaussichten der Patienten. Weitere Untersuchungen müssen prüfen, inwieweit sich DKK3 als Prognosemarker eignet.

Verhängnisvolle Liaison: Alter ist ein maßgeblicher Risikofaktor, wenn es um die Entstehung von Prostatakrebs geht. Alternde, aber gesunde Epithelzellen der Prostata scheinen dabei unmittelbar die Entstehung des Tumors zu unterstützen – das fanden Bobby Bhatia und seine Kollegen heraus. Die Ergebnisse der Forscher weisen darauf hin, dass die alternden Zellen der Prostata möglicherweise mit den Krebszellen verschmelzen und so einen entscheidenden Angriffspunkt für den Tumor bieten. Weitere Experimente sollen diesen Verdacht nun prüfen.

Freiwilliger Einsatz: Wie erfolgreich Krebsstudien sind, hängt entscheidend von den Teilnehmern ab. Schwedische Forscher um Johannes Blom untersuchten daher die Ursachen, weshalb sich einige Menschen nicht an Studien beteiligen. Die Wissenschaftler luden fast 2000 zufällig ausgewählte Bürger Schwedens zwischen 59 und 61 Jahren zu einer Darmkrebs-Früherkennungsuntersuchung ein. Zusätzlich nutzten die Forscher das schwedische Bevölkerungsregister, das die Krankengeschichte und demografischen Daten jedes Bürgers erfasst. Die Autoren stellten fest, dass vor allem Männer, Unverheiratete und Geschiedene sowie Menschen mit geringem Einkommen der Einladung zu dieser Studie nicht folgten. Ob die Untersuchung in der Nähe des Wohnorts stattfindet oder nicht, hatte indes keinen Einfluss auf die Bereitschaft der Teilnehmer. Zukünftige Aufforderungen zu medizinischen Studien sollten den Autoren zufolge diese Ergebnisse berücksichtigen.

Koppen et al.: Dickkopf-3 expression is a marker for neuroblastic tumor maturation and is down-regulated by MYCN. DOI: 10.1002/ijc.23180

Untergasser et al.: The Dickkopf-homolog 3 is expressed in tumor endothelial cells and supports capillary formation. DOI: 10.1002/ijc.23255

Bhatia et al.: Evidence that senescent human prostate epithelial cells enhance tumorigenicity: Cell fusion as a potential mechanism and inhibition by p16INK4a and hTERT. DOI: 10.1002/ijc.23222

Blom et al.: Toward understanding nonparticipation in sigmoidoscopy screening for colorectal cancer. DOI: 10.1002/ijc.23208

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sherryl Sundell Managing Editor International Journal of Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 242 69120 Heidelberg Germany Tel.: +49 6221 424800 Fax: +49 6221 424809 E-Mail: intjcanc@dkfz.de