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International Journal of Cancer, Band 121 (10), neu erschienen

Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtzgemeinschaft

Heidelberg – Die aktuelle Ausgabe des “International Journal of Cancer” (IJC), Band 121 (10), berichtet unter anderem über die jüngsten Erkenntnisse zur Entstehung von Retinoblastomen. Neue Biomarker zur Diagnostizierung von Prostatakarzinomen wurden in einer zweiten Studie untersucht. Eine dritte Publikation beschreibt den Zusammenhang zwischen Krebsleiden in der Kindheit und dem Risiko einer erneuten Krebserkrankung im Erwachsenenalter. Die Druckversion des IJC erscheint am 15. November 2007.

Schon seit längerem vermuten Wissenschaftler, dass Retinoblastome – bösartige Tumoren in der Netzhaut – aus entarteten Stammzellen entstehen. Bisher konnten jedoch solche Zellen im Tumorgewebe nicht direkt nachgewiesen werden. Jetzt gelang es Xiufeng Zhong und seinen Kollegen, aus einem Netzhauttumor Zellen zu isolieren, die viele Eigenschaften von Stammzellen aufweisen und die gleichzeitig – nach Transplantation – neue Retinoblastome ausbilden, die dem ursprünglichen Tumor sehr ähnlich sind.

Die Gesamtkonzentration des prostataspezifischen Antigens im Blut (tPSA) ist nicht nur bei bösartigen Veränderungen der Prostata erhöht, sondern auch bei gutartigen. Das erschwert es, auf Grund des tPSA-Wertes das Prostatakrebs-Risiko einzuschätzen. Zwei weitere Biomarker, die mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht werden, sind Kallikrein 2 (hK2) und das Verhältnis des ungebundenen zum gesamten PSA (%fPSA). Andrew J. Vickers und Kollegen untersuchten alle drei Marker in archivierten Blutproben von über 500 Prostatakrebs-Patienten. tPSA korrelierte dabei für jüngere Männer besser als für ältere mit der Wahrscheinlichkeit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Dabei spielte es keine Rolle, wie lange vor der Krebsdiagnose die Blutprobe entnommen worden war. Dagegen lieferte hK2 bessere Schätzungen, je näher der Zeitpunkt der Blutentnahme am Diagnosezeitpunkt lag, unabhängig vom Alter der Patienten. Ein Modell, das sowohl tPSA, als auch %fPSA und hK2 berücksichtigt, traf nur für die älteren Männer genauere Vorhersagen bezüglich des Krebsrisikos als die Betrachtung von tPSA alleine.

Durch die Fortschritte in der Krebstherapie sind die Heilungschancen für Kinder, die an Krebs leiden, in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Jedoch besteht in Folge der oft aggressiven Therapien die Gefahr von Folgeschäden, darunter auch das Risiko einer zweiten Krebserkrankung. In einer aktuellen Studie untersuchten Peter Inskip und Rochelle Curtis den Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen in der Kindheit und der erneuten Entwicklung eines Primärtumor zu einem späteren Zeitpunkt. Das Ergebnis: Überlebende eines Krebsleiden im Kindesalter haben ein beinahe sechs Mal höheres Risiko, erneut an einem bösartigen Tumor zu erkranken, als die Durchschnittsbevölkerung. Manche Krebsformen, wie Morbus Hodgkin oder das Ewing-Sarkom, sind mit besonders hohen Risiken verbunden, und auch die ursprüngliche Therapiemethode spielt eine Rolle: Neue solide Tumoren sind besonders häufig, wenn der ursprüngliche Tumor mit Bestrahlung und/oder Chemotherapie behandelt wurde. Das Auftreten von akuter myeloischer Leukämie (AML) korreliert besonders stark mit einer vorhergegangenen Chemotherapie.

Zhong et al.: Identification of tumorigenic retinal stem-like cells in human solid retinoblastomas DOI: 10.1002/ijc.22880

Vickers et al.: The predictive value of prostate cancer biomarkers depends on age and time to diagnosis: Towards a biologically-based screening strategy DOI: 10.1002/ijc.22956

Inskip and Curtis: New malignancies following childhood cancer in the United States, 1973-2002 DOI 10.1002/ijc.22827

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Sherryl Sundell Managing Editor International Journal of Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 242 69120 Heidelberg Germany Tel.: +49 6221 424800 Fax: +49 6221 424809 E-Mail: intjcanc@dkfz.de