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International Journal of Cancer, Band 120 (10), neu erschienen

Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft

Heidelberg – Die neue Ausgabe des International Journal of Cancer informiert über den Schutz durch Brokkoli oder Rettich vor Blasenkrebs. Außerdem vergleicht eine Studie die Überlebensprognosen von Krebspatienten unterschiedlichen Alters. Eine weitere Arbeit stellt einen neuen Ansatz vor, der die Ausbreitung von Brustkrebszellen im Körper verhindern könnte. Die Druckversion des IJC 120 (10) erscheint am 15. Mai.

Wer Brokkoli, Rettich und Radieschen isst, beugt damit laut einer neuen Studie Blasenkrebs vor. Verantwortlich sind die sogenannten Isothiocyanate (ITC), auch als Senföle bekannt. Hua Zhao und seine Mitarbeiter untersuchten den Einfluss ITC-reicher Nahrungsmittel auf die Entstehung von Blasenkrebs. Sie befragten fast 700 Patienten, bei denen kurz zuvor Blasenkrebs festgestellt wurde, und etwa 700 gesunde Probanden über ihre Ernährungsgewohnheiten. Die Forscher stellten fest, dass die Patienten, bei denen Blasenkrebs diagnostiziert worden war, weniger ITC-haltige Nahrungsmittel gegessen hatten als die gesunden Probanden. ITCs schützen daher nach Meinung der Autoren vor der Entstehung von Blasenkrebs.

In 25 Jahren wird sich die Zahl der Menschen in Europa, die älter als 65 Jahre sind, nach derzeitigen Schätzungen verdoppelt haben. Dementsprechend wird erwartet, dass die Zahl älterer Menschen mit Krebs steigt. Eine neue Studie des EUROCARE-Projektes hat die Prognosen älterer Krebspatienten (im Alter von 65 bis 84 Jahren) mit denen von Probanden mittleren Alters (55 bis 64 Jahre) genauer geprüft. Patienten mittleren Alters überlebten danach länger als ältere Patienten. Die Krebsart hatte auf die Überlebensrate keinen Einfluss. Unter den jüngeren Patienten haben Frauen im Vergleich mit Männern bessere Überlebensaussichten. Bei älteren Patientengruppen konnten die Forscher diesen geschlechtsabhängigen Überlebensvorteil nicht nachweisen.

Die Chancen, ein Milchgang-Karzinom in der Brust zu heilen, stehen gut, wenn sich die Tumorzellen noch nicht aus dem Gewebe gelöst haben. Breitet sich der Tumor jedoch im umliegenden Brustgewebe aus, sinken die Überlebenschancen. Bislang konnte kein Wirkstoff die Ausbreitung von Brustkrebs verhindern. Boye S. Nielsen und Kollegen stellen in ihrer aktuellen Arbeit neue Kandidaten für ein Medikament vor, die das Enzym Plasmin aktivieren. Plasmin lockert wie die bereits bekannte Metalloproteinase 13 das umliegende Gewebe auf und ermöglicht den Krebszellen, aus dem Zellverband auszuscheren. Ein Medikament gegen die Metastasierung sollte nach den Autoren die Aktivierung des Plasmins und der Metalloproteinase 13 kombiniert unterdrücken. Das ist für ein Viertel aller Patientinnen mit Brustkrebs relevant, bei denen die Krebserkrankung entdeckt wird, bevor sich die Tumorzellen in das umliegende Brustgewebe ausgebreitet haben.

Zhao et al Dietary isothiocyanates, GSTM1, GSTT1, NAT2 polymorphisms and bladder cancer risk DOI: 10.1002/ijc.22549

Quaglia et al.: A wide difference in cancer survival between middle aged and elderly patients in Europe DOI: 10.1002/ijc.22515

Nielsen et al.: Stromal cells associated with elderly invasive foci in human mammary ductal carcinoma in situ coexpress urokinase and urokinase receptor DOI: 10.1002/ijc.22340

Weitere Artikel sind unter der folgenden Internetadresse verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Sherryl Sundell Managing Editor International Journal of Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 242 69120 Heidelberg Germany Tel.: +49 6221 424800 Fax: +49 6221 424809 E-Mail: intjcanc@dkfz.de

Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.

Diese Pressemitteilung ist abrufbar unter http://www.dkfz.de