Waldems-Esch/Berlin, 26.01.2011 – Pharmagroßhandel und pharmazeutische Hersteller setzten nach Zahlen von INSIGHT Health im vergangenen Jahr 4,8 Prozent mehr verschreibungspflichtige Arzneimittel bei öffentlichen Apotheken um als im Vorjahr. Damit steigt der Umsatz in diesem Segment bereits im vierten Jahr in Folge um knapp fünf Prozent pro Jahr an und liegt nun bei 21,2 Milliarden Euro (2009: 20,2 Mrd. Euro). Zurück ging hingegen der Umsatz mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln hierunter zählen die Arzneimittel, die nicht verschreibungspflichtig sind, aber nur in Apotheken abgegeben werden dürfen. Deren Umsatz sank gegenüber 2009 um 3,3 Prozent auf nun 2,8 Milliarden Euro (alle Zahlen berechnet nach ApU/Abgabepreis pharmazeutischer Unternehmer).
Entsprechend baut sich auch der Anteil der verschreibungspflichtigen Arzneimittel am Umsatz kontinuierlich aus: Bei einem Gesamtumsatz auf dem Apothekenmarkt von knapp 25,6 Milliarden Euro (2009: 24,7 Mrd. Euro) lag er im vergangenen Jahr bei rund 82,8 Prozent (2009: 81,9 %) gegenüber rund 11,0 Prozent für apothekenpflichtige Arzneimittel (2009: 11,8 %). Die restlichen 6,1 Prozent resultieren aus Nicht-Arzneimitteln (5,4 %) sowie nicht apothekenpflichtigen Präparaten und Drogen/Chemikalien.
Die Packungsmengen, welche die Apotheken beim Großhandel oder direkt beim Hersteller einkaufen, sind rückläufig: Die Anzahl verschreibungspflichtiger Arzneimittelpackungen ging 2010 um 2,7 Prozent zurück auf 719 Millionen Einheiten, die der apothekenpflichtigen um 4,1 Prozent auf 650 Millionen Einheiten. Während der Anteil der apothekenpflichtigen Arzneimittel bei den Packungsmengen auf 41,8 Prozent sank, stieg der Anteil der verschreibungspflichtigen auf nun 46,3 Prozent (bei einem Umsatzanteil von über vier Fünfteln).
Großhandel und Hersteller setzten insgesamt also deutlich weniger Einheiten bei den Apotheken ab, dennoch stieg der Gesamtumsatz. Grund waren die steigenden Packungspreise für verschreibungspflichtige Arzneimittel; deren durchschnittlicher Preis lag 2010 bei 29,50 Euro pro Packung (2009: 27,40 Euro).
Der Großteil des Wareneinkaufs der öffentlichen Apotheken erfolgte auch 2010 überwiegend über den Großhandel (zu 87 Prozent). Die aktuell 21.555 öffentlichen Apotheken sind im Bundesgebiet sehr unterschiedlich verteilt: Brandenburg hat mit 4.340 Einwohnern pro Apotheke die geringste Apothekendichte und das Saarland mit 3.048 Personen pro Apotheke die größte Apothekendichte. Im Durchschnitt teilen sich in Deutschland 3.804 Einwohner eine Apotheke (Quelle: INSIGHT Health). Pro (Haupt-)Apotheke lässt der Gesetzgeber maximal drei Filialapotheken zu. Nach Angaben der ABDA machten davon Ende 2009 rund 2.500 Apothekerinnen und Apotheker auch Gebrauch sie betrieben zu ihrer Hauptapotheke noch gut 3.200 Filialapotheken: 1.902 betrieben eine, 445 betrieben zwei und 138 betrieben zusätzlich drei Filialapotheken.
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