Waldems-Esch/Berlin, 02.08.2011 – Bei zum Teil dynamischen Veränderungen in einzelnen Marktsegmenten hat sich das Wachstum auf dem Apothekenmarkt im ersten Halbjahr 2011 (+ 1,9 %) gegenüber dem Vorjahreshalbjahr (+ 5,2 %) deutlich abgeschwächt. Der Umsatz, bewertet nach ApU (Abgabepreis des pharmazeutischen Herstellers) liegt nach den Zahlen von INSIGHT Health für die ersten sechs Monate des Jahres bei 12,8 Milliarden Euro. Die Menge stieg im selben Zeitraum um 2,9 Prozent auf 807 Millionen Packungen an (- 4,4 % im 1. Halbjahr 2010).
Eine deutliche Mengen- und Umsatzausweitung erfuhren witterungsbedingt der Erkältungs- und der Allergiemarkt. An Erkältungsmitteln wurden 15 Prozent mehr umgesetzt, sowohl in der Menge (142 Millionen Einheiten) als auch im Umsatz (507 Millionen Euro). Die Allergiker litten besonders stark unter der trockenen und frühzeitig warmen Witterung, der Allergiemarkt immerhin konnte davon profitieren. So lagen die Erlöse und Absätze um rund 10 Prozent über dem Vorjahreshalbjahr. Von Februar bis Mai wurden jeweils die höchsten Monatsumsätze der letzen Jahre erzielt.
An Marktvolumen erheblich verloren haben bei den umsatzstärksten Indikationsgruppen mit Halbjahreserlösen oberhalb von 100 Millionen Euro die Ulkustherapeutika (A02B) (- 26 %), die Thrombozytenaggregationshemmer (B01C) (- 23 %) und die Lipidsenker (C10A) (- 12 %). Grund dafür ist die zum Teil deutliche Ausweitung der Generika-Absatzmengen, verbunden mit erheblich niedrigeren Stückpreisen.
Bei der Betrachtung der Marktsegmente ließ sich zuletzt ein Trend erkennen: So erhöhte sich der Marktanteil beim Umsatz der verschreibungspflichtigen Produkte von 2006 bis 2010 kontinuierlich von 80,0 auf 82,5 Prozent (hier jeweils auf das 1. Halbjahr bezogen). Im ersten Halbjahr 2011 wurde dieser Trend zumindest vorübergehend gebremst, der Marktanteil liegt aktuell bei 82,0 Prozent. Genau gegenläufig verhält sich der Marktanteil der apothekenpflichtigen Produkte: Diese erfuhren erstmals seit Jahren wieder einen leichten Anstieg auf nun 11,5 Prozent (2010: 11,3 %), nicht zuletzt aufgrund der starken Allergie-/Erkältungssaison. Dies beeinflusste auch das Direktgeschäft: Während das verschreibungspflichtige Sortiment im ersten Halbjahr bei 10,4 Prozent stagnierte, wuchs der apothekenpflichtige Bereich um mehr als vier Punkte von 20,2 auf 24,6 Prozent.
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