Waldems-Esch/Berlin, 10.11.2010 – Eine neue Datenerfassung des Marktforschers INSIGHT Health ermöglicht ab sofort die Analyse der in parenteralen Zubereitungen verwendeten Einzelsubstanzen. Auf Substanzebene betrifft dies in besonderem Maße die monoklonalen Antikörper, welche eine zunehmend wichtige Rolle in der medizinischen Therapie besonders bei Krebs und rheumatoider Arthritis sowie in der Diagnostik spielen. Politik, Kostenträger, Versorgungsforscher und Hersteller erhalten nun erstmalig eine Datentransparenz auf hohem Niveau in den Märkten mit Zubereitungen.
Im Rahmen der 15. Novelle zum Arzneimittelgesetz hatte der Gesetzgeber im vergangenen Jahr u.a. die Apotheken verpflichtet, den Krankenkassen Detaildaten zu Fertigarzneimittelbestandteilen in Zubereitungen zu übermitteln. Das weit überwiegende Volumen dieser Substanzen wurde bislang aggregiert unter einer einzigen Kennziffer zusammengefasst, der sogenannten Sonder-Pharmazentralnummer, und entzog sich somit einer detaillierten Erfassung.
Welches Ausmaß diese Änderung hat, zeigt exemplarisch ein Blick auf den Zytostatika-Markt, hier auf die parenteralen, antineoplastisch (gegen Tumoren) wirksamen Mittel. Im September 2010 wurden nach Zahlen von INSIGHT Health 87 Prozent der 276 Tausend verordneten Packungen (92 Prozent des Umsatzes) in Zubereitungen verwendet, nur 13 Prozent hingegen wurden als Fertigarzneimittel verordnet (das waren acht Prozent des Umsatzes). Die monoklonalen Antikörper hatten in diesem Markt einen Verordnungsanteil von 24 Prozent und – wegen der höheren Preise – einen Umsatzanteil von 51 Prozent. Auch hier entfällt auf die Zubereitungen das mit Abstand größte Volumen, nach Verordnungen wie nach Umsatz 92 Prozent. Das heißt, nur acht Prozent der Substanzen wurden als Fertigarzneimittel verordnet und umgesetzt. Hieran wird deutlich, wie klein der Anteil des Marktgeschehens bislang war, der detailliert erfasst werden konnte.
Mit den INSIGHT-Health-Daten können nun sämtliche Einzelsubstanzen in Zubereitungen ab April 2010 differenziert dargestellt werden. Konkret umfasst dies die monatlichen Angaben u. a. von Verordnungsmengen, Umsätzen, Darreichungsformen, Packungsgrößen, verordnenden Facharztgruppen, Kostenträgern und Regionen bezogen auf die Substanzen bzw. alternativ die Produkte und Hersteller.
Der besondere Vorteil des Einsatzes von Antikörpern liegt in ihrer hohen Zielgenauigkeit (Spezifität), womit sie vielen traditionellen, chemisch hergestellten Wirkstoffen überlegen sind. Denn sie wirken nicht zugleich auf andere Zellen und Gewebe und helfen dadurch, schwerwiegende Nebenwirkungen in der Krebstherapie zu vermeiden. Monoklonale Antikörper sind biotechnologisch hergestellte Antikörper. Bekannte Substanzen sind z. B. Trastuzumab (Handelsname: Herceptin) bei Brustkrebs und das Cetuximab (Handelsname: Erbitux) mit dem Schwerpunkt Darmkrebs. Die Patentdatenbank von INSIGHT Health zeigt aktuell 108 patentgeschützte Substanzen aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper, davon befinden sich 63 Substanzen in klinischen Studien oder stehen vor der Zulassung.
INSIGHT Health ist ein führender Informationsdienstleister im Gesundheitsmarkt mit einem breiten Portfolio datenbasierter Services zur Markt- und Versorgungsforschung. Der Erfolg von INSIGHT Health liegt in der Bereitstellung individueller Lösungen für die pharmazeutische Industrie, Krankenversicherungen, Ärztevereinigungen, wissenschaftliche Institute, Politik und weitere Entscheider im Gesundheitsmarkt. Weitere Informationen über INSIGHT Health finden Sie unter http://www.insight-health.de