Hamburg – Umdenken: Insektizide sind nicht mehr der Goldstandard
Wegen des jahrzehntelangen massenhaften Einsatzes entwickeln Kopfläuse weltweit zunehmend Resistenzen gegen neurotoxisch wirkende Kopflausmittel. Untersuchungen aus Großbritannien, Frankreich, Israel, Dänemark und den USA weisen beispielsweise auf eine vermehrte Unempfindlichkeit von Kopfläusen gegenüber dem Wirkstoff Permethrin hin ein Wirkstoff, der auch in Deutschland eingesetzt wird. Für Deutschland selbst liegen derzeit allerdings noch keine aussagekräftigen Daten zu Resistenzbildungen vor. Zusätzlich wird die Behandlung durch mangelnde eiabtötende Wirkung einiger Insektizide erschwert. Wenn nur die erwachsenen Läuse abgetötet werden, nicht aber die Eier, beginnt das Lausproblem spätestens nach zehn Tagen von vorn. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rät die Kopflaus-Expertin Terri L. Meinking, Präsidentin der Global Health Associates of Miami (USA): Kopflausmittel sollten in den USA aber auch in anderen Ländern regelmäßig neubewertet werden. Der Gebrauch von chemischen Insektiziden ist außerdem keinesfalls so harmlos, wie es kurz nach der Markteinführung vermutet wurde. Heute weiß man, dass die meisten Substanzen eine dosisabhängige giftige Wirkung auf das menschliche Nervensystem haben, sagt Meinking. Andere Wirkstoffe haben ein hohes Allergie auslösendes Potential. Kein Wunder, dass sich Eltern vor der Anwendung scheuen.
In Zukunft zu physikalisch wirkenden Kopflausmitteln greifen
Um Kopfläuse erfolgreich zu bekämpfen, empfiehlt Meinking Dimeticon-Präparate: Da Produkte mit physikalischem Wirkprinzip wie Dimeticone vermutlich kein resistenzauslösendes Potential haben, ist deren vermehrte Anwendung ausdrücklich zu begrüßen. Das Kopflausmittel NYDA® enthält ein 2-Stufen-Dimeticon, das tief ins Atemsystem der Läuse eindringt und diese irreversibel verschließt. Dass dieser Wirkmechanismus zuverlässig funktioniert, wurde in zahlreichen Studien belegt.