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„In Form“ – Wettbewerb kein Ersatz für gute Ernährungspolitik

Pressemitteilung

Berlin – Zur Vorstellung des Wettbewerbs “Unser Verein – IN FORM” durch Bundesministerin Aigner erklärt Ulrike Höfken MdB:

Es ist eine nette Imagekampagne des Ernährungsministeriums, die Reihe der Wettbewerbe rund um gesunde Ernährung zu erweitern. Der aktuelle Wettbewerb wertet die Arbeit der Vereine auf, die sich aktiv um eine ausgewogene Lebensweise hinsichtlich Ernährung und Bewegung bemühen. Ausreichend, um den Anstieg ernährungsbedingter Krankheiten einzudämmen, ist dies allerdings nicht.

Laut aktueller Studie ist nur noch gut die Hälfte der Deutschen normalgewichtig. Der Anteil der Übergewichtigen ist mit 42 Prozent weit höher als im Nachbarland Frankreich (28 Prozent) oder auch in Großbritannien (32 Prozent). Steigende Diabeteserkrankungen schon im Kindesalter, vor allem in einkommensschwachen Familien, sind aber kein Schönheitsfehler, sondern ein politischer Skandal.

Ministerin Aigner muss ihrer Verantwortung für gute Ernährungspolitik gerecht werden und konkret folgende Maßnahmen ergreifen:

– Eine flächendeckende gesunde und kostengünstige Schul- und Kindergartenverpflegung gewährleisten und gemeinsam mit den Ländern für die verbindliche Einhaltung der Qualitätsstandards sorgen. Heute bekommen viele Kinder überhaupt kein Essensangebot. – Eine einfachere Lebensmittelkennzeichnung – die Ampel – auf den Weg bringen, um Verbrauchern beim Einkauf die Entscheidung für gesunde Lebensmittel zu erleichtern. – Die Hartz-IV-Regelsätze aufstocken, vor allem für Kinder und Jugendliche, um eine den Bedürfnissen nach guter Ernährung, aber auch sportlichen Aktivitäten entsprechende Versorgung sicher zu stellen. Vereinsbeiträge für Fußballvereine müssen hier mit berücksichtigt werden, denn so lange die Eltern diese nicht zahlen können, bleiben die Kinder vor dem Computer sitzen.