Aachen – (11. Dezember 2006): Das Gewürz Zimt ist und bleibt in normalen Aufnahmemengen sicher und niemand muss wegen einiger Zimtsterne um seine Gesundheit fürchten. Dass momentan der “Krieg der Zimtsterne” durch die Mediengalaxie tobt, scheint eher auf der Vorweihnachtszeit als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zu beruhen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA – European Food Safety Authority) hat in ihrer im Jahre 2004 publizierten Stellungnahme (1) Genotoxizität von Cumarin widerlegt und damit bestätigt, dass die Substanz keine erbgutschädigenden Effekte hat, betont Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann vom Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) in Aachen. Den Hauptkritikpunkt der toxikologischen Bewertung sieht Medizinjournalist Sven-David Müller-Nothmann darin, dass Cumarin in Reinform und arzneilicher Dosis weder mit dem Gewürz Zimt oder Zimtsternen verwechselt werden darf. Im Krieg der Zimtsterne verschwimmen die Grenzen und beim Verbraucher bleibt Ratlosigkeit zurück.
Der fettlösliche sekundäre Pflanzenstoff Cumarin kommt in Zimt in mehr oder minder hoher Konzentration vor. Cumarin ist aber auch in Erdbeeren, Datteln, Waldmeister, Tonkabohnen enthalten. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat dem in Deutschland aufgrund des Cumaringehaltes an den Pranger gestellten Cassia-Zimt den GRAS-Status zuerkannt (2). GRAS steht für generally recognized as safe – also ist Zimt aus Sicht der US-amerikanischen Behörde sicher. Vor diesem Hintergrund ist es mehr als fraglich, warum das Gewürz Zimt in Deutschland plötzlich gefährlich sein soll. Scheinbar bietet das Thema Zimt in der Vorweihnachtszeit angeblichen Verbraucherschützern eine ideale Plattform, um Aufmerksamkeit zu erregen, mutmaßt Sven-David Müller-Nothmann, der mit Zimt gegen Zucker (3) und Zimt gegen Zucker – Das Rezeptebuch (4) zwei bekannte Ratgeber zum Thema Zimt herausgegeben hat. Welche Rolle der “Dauerwarner” Foodwatch und das BfR in der Zimtdiskussion spielen, ist mir nicht klar, so Müller-Nothmann. Ich bin aber davon überzeugt, dass die wissenschaftliche Datenlage übertriebene Warnungen nicht rechtfertigt.
In der Risikobewertung von Zimt scheinen Kritiker immer wieder Zimt mit der Reinsubstanz Cumarin zu verwechseln. Scheinbar enthält Cassia-Zimt (Cinnamomum cassia) mehr Cumarin als so genannter Ceylon-Zimt (Cinnamomum cassia). Da der cumarinreichere Cassia-Zimt in den USA als sicher gilt, erhebt sich die Frage, warum er in der Vorweihnachtszeit in Deutschland Gefahren mit sich bringen sollte. In der Diskussion geht immer wieder unter, dass Zimt nicht gleich Zimt ist, erläutert Sven-David Müller-Nothmann, der sich seit zwei Jahren mit den gesundheitsförderlichen Effekten von Zimt beschäftigt. Verschiedene Studien zeigen, dass Zimt beispielsweise bei Diabetikern in der Lage ist erhöhte Blutzuckerwerte zu senken. Eine in der renommierten Fachzeitschrift Diabetes Care publizierte Studie zeigte bei Typ 2 Diabetikern eine Blutzuckersenkung um bis zu 29 Prozent (5). Eine Reihe weiterer Studien bestätigt die Möglichkeit der moderaten Blutzuckersenkung durch Zimt. Eine kürzlich erschienene Studie der Universität Hannover zeigte ebenfalls blutzuckersenkende Wirkungen, wies aber keine “unerwünschten Wirkungen” nach (6). Um den Verbraucher zu schützen, empfiehlt Ernährungsexperte Sven-David Müller-Nothmann den moderaten Verzehr von zimthaltigen Lebensmitteln. Scheinbar unkritisch ist die Verwendung von Ceylonzimt, interpretiert Müller-Nothmann die wissenschaftliche Datenlage. Es spricht nichts dagegen, wenn Diabetiker ihren Speiseplan mit dem Gewürz Zimt ergänzen und so den Blutzuckerspiegel reduzieren. Wässrige Zimtextrakte sind extrem cumarinarm und daher nicht gefährlich. Wie viele Millionen Menschen weltweit esse ich auch weiterhin Zimtsterne und streue Zimt-Zucker über meinen Reis, erklärt Müller-Nothmann abschließend süffisant.
Quellen: (1) http://www.efsa.europa.eu (2) http://www.libertynatural.com (3) Zimt gegen Zucker, Knaur Verlag, ISBN 3-426-64264-6, 7,90 Euro (4) Zimt gegen Zucker – Das Rezeptebuch, Knaur Verlag, ISBN 13-978-3-426-64452-2, 7,95 Euro (5) Khan, A. et al.: Cinnamon improves glucose and lipids of people with type 2 diabetes, Diabetes Care 2003, 26 (12): 3215-3218. (6) http://www.ncbi.nlm.nih.gov
Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK), Sven-David Müller-Nothmann, Viktoriastraße 8, 52066 Aachen, 0177-2353525, info@svendavidmueller.de, http://www.svendavidmueller.de
Das Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) von Sven-David Müller-Nothmann widmet sich insbesondere der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich