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Immunzellen dienen als Marker für Asthma

Bislang größte Studie zur Asthmagenetik liefert neue Erkenntnisse über Erkrankungsmechanismen

Neuherberg – Asthma und allergische Erkrankungen sind mit einer Reihe von biologischen Reaktionen verknüpft. Eine dieser Reaktionen ist die Erhöhung der Zahl der eosinophilen Granulozyten im Blut, die als Immunzellen hochaktive Proteine vor allem zur Parasitenabwehr freisetzen. In der bislang größten Studie zur Asthmagenetik nutzte ein internationales Wissenschaftlerkonsortium diese Immunreaktion als gut messbaren Indikator für die Suche nach zugrundeliegenden Erkrankungsmechanismen. Die Studie ist von der Zeitschrift Nature Genetics jetzt vorab online veröffentlicht worden.

Bei der von der isländischen Firma Decode Genetics in Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum München und einer Reihe weiterer internationaler Forschungsinstitute durchgeführten Studie wurden die Gene von über 50 000 Probanden untersucht. Dabei kristallisierten sich mehrere mit Asthma assoziierte Gene heraus. “Zwei der gefundenen Gene sind von Bedeutung für einen biochemischen Pathway im Interleukin 1 Cluster”, erklärt Dr. Matthias Wjst, der am Institut für Inhalationsbiologie des Helmholtz Zentrums München die Studie mit initiierte. Mit diesem Ergebnis konnte eine Untersuchung der Arbeitsgruppe am Helmholtz Zentrum München aus dem Jahr 2004 bestätigt werden, wonach der IL1 Gencluster mit Asthma assoziiert ist. “Noch wissen wir nicht, worauf der Effekt dieser Gene auf die Entzündungszellen beruht”, sagt Wjst, “wir haben aber neue Ansatzpunkte gewonnen, um die verschiedenen Hypothesen zum allergischen Geschehen besser untersuchen zu können”.

Allergie- und Atemwegserkrankungen gehören zu den zentralen Themen des Helmholtz Zentrums München, das sich die Erforschung von Krankheiten an der Schnittstelle von Genetik, Lebensstil und Umwelteinflüssen zur Aufgabe gemacht hat. Die Mechanismen von biologischen Prozessen aufzuklären und damit das Krankheitsgeschehen besser zu verstehen ist neben der Entwicklung von Therapien und Vorsorgestrategien Ziel der Forschung.

Neuherberg, 9. Februar 2009

D. Gudbjartson et al.: Sequence variants affecting eosinophil numbers associate with asthma and myocardial infarction. DOI 10.1038/ng.323

Weitere Informationen für Medienvertreter: Helmholtz Zentrum München – Pressestelle, Sven Winkler, Tel. 089/3187-3946, e-Mail: presse@helmholtz-muenchen.de

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Das Helmholtz Zentrum München ist das deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt. Als führendes Zentrum mit der Ausrichtung auf Environmental Health erforscht es chronische und komplexe Krankheiten, die aus dem Zusammenwirken von Umweltfaktoren und individueller genetischer Disposition entstehen. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens auf einem 50 Hektar großen Forschungscampus. Das Helmholtz Zentrum München gehört der größten deutschen Wissenschaftsorganisation, der Helmholtz-Gemeinschaft an, in der sich 15 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit insgesamt 26500 Beschäftigten zusammengeschlossen haben.