Stuttgart – Im Jahr 2006 konnte mehr als 4.000 Menschen in Deutschland mit einer Organspende geholfen werden – ein neuer Höchststand. Trotzdem starben auch im vergangenen Jahr wieder rund 1.000 Menschen, weil sie vergeblich auf die lebensrettende Organspende warteten. Darauf weist die AOK Baden-Württemberg zum Tag der Organspende am 2. Juni 2007 hin.
Zur Zeit stehen bundesweit rund 12.000 schwerkranke Menschen auf der Warteliste, darunter allein in Baden-Württemberg 1.500 Patienten, so die AOK weiter. Das Problem sei, dass zu wenige Organe gespendet würden. Die meisten potentiellen Spender hätten keinen Organspendeausweis und auch sonst keine diesbezügliche Verfügung getroffen.
Statistischen Daten aus dem Jahr 2006 zeigen laut AOK, wie wichtig die schriftliche Willenserklärung ist. In Baden-Württemberg sei die Entscheidung für eine Organspende lediglich in 4,8 Prozent der Fälle aufgrund eines Organspendeausweises gefallen. Die Mehrheit der positiven Entscheidungen (75,8 Prozent) stützten sich auf den von den Angehörigen vermuteten (positiven) Willen des Organspenders.
Die Bereitschaft zur Organspende sei in der Bevölkerung durchaus groß: “Erhebungen haben im Ergebnis gezeigt, dass rund 80 Prozent der Befragten zu einer Organspende bereit sind. Jedoch besitzen nur rund 12 Prozent der Bundesbürger überhaupt einen Organspendeausweis”, so der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg. Zum Tag der Organspende rufe die AOK deshalb auf, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Und wer zu einer Organspende bereit sei, sollte dies dann auch mit einem Organspendeausweis dokumentieren.
In Baden-Württemberg gibt es laut AOK ein neues “Aktionsbündnis Organspende”. Unter der Federführung des Ministeriums für Arbeit und Soziales mit Beteiligung der AOK, anderer Krankenkassen und weiterer Institutionen des Gesundheitswesens im Lande wolle das Bündnis mithelfen, unter dem Motto “Sei Zukunft” die Bereitschaft zur Organspende vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 45-Jährigen zu erhöhen.
Dazu wurde der Organspendeausweis neu gestaltet. Der Ausweis ist bei der AOK, überall in Baden-Württemberg, erhältlich. Er kann aber auch im Internet unter http://www.aok-bw.de heruntergeladen werden.
Die AOK Baden-Württemberg versichert 3,9 Millionen Menschen und zahlt fast 9,8 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken- und Pflegeversicherung.